Steiermark
Steirische Jäger fordern Abschuss von "Problemwölfen"
Nach dem mutmaßlichen Wolfsriss im Bezirk Liezen soll nun eine Expertengruppe des Landes eine Verordnung für den Wolf-Abschuss erarbeiten.
In der Nacht auf Dienstag soll ein Wolf auf einer Weide in Oberstuttern, Gemeinde Mitterberg-Sankt Martin im steirischen Bezirk Liezen drei Schafe gerissen und dadurch für große Aufregung gesorgt haben. Die Biss- und Pfotenspuren deuten auf einen Wolf hin, das Ergebnis der DNA-Analyse ist noch ausständig.
Verordnung für Abschuss soll erarbeitet werden
Die Landesjägerschaft forderte nun von der Politik die Möglichkeit von kontrollierten Abschüssen einzelner Tiere, da die Population weiter steigen würde. Laut Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ), die sich bis jetzt immer dagegen aussprach, soll nun eine Expertengruppe eingesetzt werden, um eine Verordnung zu erarbeiten, die den Abschuss, von "Problemwölfen" genau regelt. Eine Bedingung für Lackner sei dabei aber, dass auch von den Landwirten Herdenschutzmaßnahmen ergriffen werden.
Wolfspopulation wird weiterhin steigen
Letztes Jahr wurden in Österreich 70 bis 80 Wölfe registriert und ungefähr 800 nachweisliche Wolfsrisse an Nutztieren erfasst. Der steirische Landesjägermeister-Stellvertreter Andreas Kühberger sieht in der stark steigenden Wildtier-Population Gefahr: „Wir wissen jetzt schon, dass sich der Wolf alle drei Jahre verdoppeln wird in der Population. Wir reden jetzt nicht davon, dass wir den Wolf ausrotten wollen, sondern Problemwölfe muss man entnehmen können.“
Für Albin Blaschka vom "Österreichzentrum Bär Wolf Luchs" ist es nichts Ungewöhnliches, dass ein Wolf so nahe an ein besiedeltes Gebiet kommt: "Aus fachlicher Sicht ist es so, dass man keine Angst haben muss. Wölfe sind Wildtiere und haben eine grundsätzliche Scheu vor Menschen und werden den Menschen eher meiden." Aber auch er kann einen häufigeren Kontakt zu Menschen aufgrund der steigenden Population nicht ausschließen.