Oberösterreich

Steyrer Hobby-Kicker verlor Job wegen Quarantäne

Trotz behördlich verordneter Quarantäne forderte ein Firmenchef einen 23-Jährigen auf, zur Arbeit zu erscheinen. Er tat es nicht – Kündigung.

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Der Hobby-Kicker verlor in Quarantäne seinen Job.
Der Hobby-Kicker verlor in Quarantäne seinen Job.
Istock

Nach Corona-Fällen in seinem Fußballverein galt der 23-jährige Steyrer als sogenannte Kontaktperson Kategorie I. Und als solche ist eine zehntägige Quarantäne verpflichtend. Auch mit einem negativen Covid-19-Test, wie es bei dem jungen Kicker der Fall war.

Doch genau das wurde ihm nun zum Verhängnis. Wie die "OÖN" berichtet, verlangte der Chef des 23-Jährigen, dass dieser aufgrund des negativen Tests zur Arbeit erscheine. 

Als er dies mit Verweis auf die behördlichen Auflagen aber verweigerte, war der Hobby-Kicker seinen Job los. Seine Firma kündigte ihn ohne Auflagen von Gründen. Dabei wären dem Betrieb die Lohnkosten sogar ersetzt worden, da es sich um eine behördlich angeordnete Quarantäne gehandelt hatte.

Das war dem Geschäftsführer aber egal. "Er hat mit seiner Sache alle rebellisch gemacht. Wegen ihm sind ja auch noch sechs weitere Mitarbeiter in Krankenstand", so der gekündigte Steyrer im Interview mit den OÖN.

Komplettes Team in Quarantäne

Die Quarantäne-Maßnahmen habe der Arbeitgeber anfangs noch akzeptiert. Nach einem Testspiel in Hörsching waren drei Mitspieler seines in der 1. Klasse Ost spielenden Vereins positiv auf das Virus getestet worden. Alle 18 Kicker sowie das Trainerteam der Steyrer mussten danach in zehntägige Quarantäne.

Der Montagearbeiter absolvierte diese zunächst noch in der Firmenwohnung in Schwechat bei Wien und hatte nach dem negativen Testergebnis die Erlaubnis zur Heimreise und weiteren verpflichtenden Selbstisolation erhalten. 

Der Arbeitgeber nahm dies aber zum Anlass, das sofortige Erscheinen am Arbeitsplatz bei sonstiger Kündigung zu fordern.