Frau vor Gericht

"Stirb", dann folgten Messerstiche bei Streit um Katzen 

Eine Salzburgerin (57) attackierte ihren Ex-Freund mit 2,65 Promille. Sie wollte die vier Haustiere nicht behalten, die er ihr geschenkt hatte.

Österreich Heute
"Stirb", dann folgten Messerstiche bei Streit um Katzen
Eine 57-Jährige soll versucht haben, ihren ehemaligen Freund mit dem Messer zu erstechen.
Salzburger Nachrichten/Bo

Eine Salzburgerin versetzte ihrem Ex-Lebensgefährten am 13. Juni einen Messerstich "mit ausreichend Energie" in den Oberkörper, der tödlich hätte enden können. Der Blutverlust sei lebensbedrohlich gewesen, bestätigte der Gerichtsmediziner. Doch der 60-Jährige überlebte schwerverletzt. Ob es sich dabei um einen Mordversuch gehandelt hat, wird nun am Montag am Landesgericht Salzburg entschieden.

Die 57-jährige Angeklagte sei am Tag des Angriffs zu betrunken gewesen und könne sich deshalb nicht mehr genau erinnern, führt sie an. Tatsächlich wurden bei ihr 2,65 Promille nachgewiesen, nachdem sie auf einem nahegelegenen Feld festgenommen wurde. Sie sei Spiegeltrinkerin, gab sie bereits an ihrem ersten Verhandlungstag am 9. November an. Die Polizei habe sie jedoch als "völlig orientiert" erlebt. Auch Gutachterin Gabriele Wörgötter hält sie für zurechnungsfähig: "Die Angeklagte ist schwer alkoholkrank. Sie war es gewohnt zu trinken."

Bluttat nach Katzenjammer

Der Anlass für die brutale Attacke mit einem Klappmesser überrascht jedoch: Der Mann habe der Angeklagten im Vorfeld der Bluttat vier Katzen geschenkt. Diese hätte sie aber nicht behalten wollen und ihn deshalb um fünf Uhr Früh betrunken gebeten, die Tiere unverzüglich bei ihr in Grödig (Sbg.) abzuholen. Der 60-Jährige nahm die Katzen später zu sich, dennoch stattete die wütende Salzburgerin ihrem Ex einen Besuch ab und stach ofenbar gezielt vor Zeugen auf ihn ein. Dabei soll sie "stirb" gerufen haben. Nach dem Angriff habe sie gesagt: "Er hat das gekriegt, was er verdient", berichten Anwesende.

Angeklagter droht lebenslänglich

Ein Realitätsverlust sieht anders aus, sagte auch Gutachterin Wörgötter bereits beim ersten Prozesstag. Im Vorfeld des Messerstiches schickte die 57-Jährige ihrem Ex eine Nachricht, die dem Gericht vorliegt: "Du bist der Nächste, glaub mir." Ebenfalls belastend für die Angeklagte: Vor zwei Jahren hat sie bereits einen anderen Ex-Freund mit dem Besser angegriffen und bekam eine Bewährungsstrafe. Heute entscheidet das Gericht über das Schicksal der Salzburgerin. Ihr drohen bis zu 20 Jahre Haft oder lebenslänglich.

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