Politik

Strache droht endgültig der Parteiausschluss

Heute Redaktion
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Der Ex-FP-Obmann will sich einer Basisabstimmung stellen und die Wiener Landespartei übernehmen. Unter den Freiheitlichen mehren sich jetzt Stimmen für einen kompletten Bruch mit ihm.

Das desaströse Wahlergebnis in der Steiermark (minus 9 Prozentpunkte) und die Fantasien Heinz-Christian Straches, 2020 FPÖ-Spitzenkandidat und Chef in Wien zu werden, bringen bei den Freiheitlichen die Stimmung zum Kippen. Obmann Norbert Hofer und Klubchef Herbert Kickl machen keinen Hehl daraus: Sie sehen die Schuld für die Verluste bei dem ehemaligen FP-Chef und den Skandalen um das Ibiza-Video und Parteispesen.

Nachdem Strache auf der Facebook-Seite von "Heute" mit der Rückkehr in die FPÖ-Führung kokettierte, mehren sich daher auch Stimmen für einen endgültigen Ausschluss des Politikers. Dieser hatte seine Mitgliedschaft zuvor ruhend gestellt, die Bundespartei ihn lediglich suspendiert.

Der Kurier zitierte etwa am Montag den Simmeringer Bezirksvorsteher Paul Stadler. Heinz-Christian Strache müsse "aus der Partei ausgeschlossen werden, wenn er die Partei weiter schädigt". Es könne nicht sein, "dass die Basis ausbaden muss, was Strache aufführt". Ähnlich äußerte sich FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer. Die Partei solle sich Strache möglichst schnell entledigen. Auch, weil dessen beschlagnahmtes Handy noch "Stoff für die nächsten zehn Jahre" biete.

An Nepp ist nicht zu rütteln

Sofern Norbert Hofer nicht von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch macht, müsste ein Ausschluss Straches durch die Wiener Landespartei erfolgen. Deren Landesparteisekretär Michael Stumpf stellte im ORF klar, an Spitzenkandidat Dominik Nepp sei nicht zu rütteln und teilte Straches Wien-Avancen damit eine klare Absage. Auf eine Kampfabstimmung will es die FPÖ auf keinen Fall ankommen lassen, zu schwer wiegen die Erinnerungen an Knittelfeld 2002.

Selbst ein klarer Bruch durch einen Ausschluss könnte die Freiheitlichen aber nicht vom Schatten ihres Ex-Chefs erlösen. Denn diesem bleibt noch immer die Möglichkeit, bei der Wien-Wahl mit einer eigenen Liste anzutreten und der FPÖ wichtige Stimmen zu kosten.