Der Spion, der mich liebte – nur ohne Roger Moore oder Barbara Bach. In Wien-Landstraße besuchte FP-Spitzenkandidat Dominik Nepp Mittwochabend einen Stammtisch der Bezirkspartei. Den freiheitlichen Anhängern stach in der Gastwirtschaft "Klein Steiermark" im Schweizergarten ein Herr ins Auge, der unentwegt – noch vor dem Beginn der eigentlichen Veranstaltung – Fotos knipste.
"Ganz offenkundig hat da ein Spion des 'Team HC Strache' am Nebentisch Platz genommen", schreibt ein Leser an "Heute" – und belegt seine Beobachtung mit einigen Schnappschüssen. Hat da jemand zu viel James Bond geschaut? Was im ersten Moment vielleicht etwas abwegig erscheint, macht bei genauerer Betrachtung durchaus Sinn. Im rechten Lager wird vor der Wien-Wahl, die in etwas mehr als sechs Wochen über die Bühne geht, erbittert um jede Stimme gekämpft. Darüber hinaus soll Heinz-Christian Strache durchaus ein gewisses Faible für Beschattungsaktionen haben. Die "Kronen Zeitung" berichtete unlängst darüber, dass Strache seine Ex-Frau vor der Scheidung und nach dem Ibiza-Crash seinen Ex-Parteifreund Johann Gudenus observieren hat lassen.
Doch welchen Sinn macht die Aktion bei der Ex-Partei? Braucht Strache, der derzeit eine Beziehungspause mit seiner Gattin Philippa einlegt, neue Fotos seiner alten Freunde für das Nachtkasterl seiner Bleibe in Wien-Landstraße? Schwer zu sagen. "Er erhoffte sich wahrscheinlich Bilder einer dünn-besuchten FPÖ-Veranstaltung", so ein Funktionär aus dem dritten Bezirk gegenüber "Heute".
Wie auch immer: Strache-Nachfolger Dominik Nepp nahm es ganz offenkundig mit Humor und spendierte dem einsamen Abgesandten des THC ein Bier. Sehr zur Erheiterung der rund 100 Besucher.