Österreich

Strafzettel fürs Parken am eigenen Grundstück

Heute Redaktion
Teilen
Picture

In dieser Steyrer Wohnstraße meldet ein Pensionist regelmäßig Falschparker bei der Polizei. Dabei parkt zumindest einer nur auf dem Privatgrundstück vor seinem Haus.

Es ist eine unscheinbare, 74 Meter lange Straße unweit des Steyrer Stadtplatzes. Doch genau diese erhitzt derzeit die Gemüter.

Die Rede ist von der Brunnenstraße, seit nunmehr 30 Jahren deklariert als eine Wohnstraße. Und in solcher ist das Parken nur innerhalb einer markierten Stellfläche erlaubt.

Und genau darin liegt das Problem. Denn bei vielen Stellflächen sind die vorhandenen Markierungen längst verblasst, kaum noch sichtbar.

Das ist nun auch einem Anrainer aufgefallen. Der Pensionist (82) ruft seit Wochen regelmäßig die Polizei, um die Falschparker zu melden.

In den vergangenen 30 Jahren keine Streife

Sah man in den vergangenen 30 Jahren keine Streife in der Brunnenstraße, rückten die Beamten seit Anfang August mehrmals aus. "Uns ist das Problem bekannt. Wir waren in diesem Monat einige Male vor Ort. Wenn es einen Anruf gibt, müssen wir dem auch nachgehen", so Hubert Kern, stellvertretender Inspektionskommandant der Polizeiinspektion Steyr Stadtplatz.

Einziger Haken: Auch Anrainer Ernst K. bekam schon zwei Strafzettel in Höhe von jeweils 30 Euro verpasst. Dabei parkte er sein Auto doch nur vor seinem eigenen Wohnhaus.

Markierungsarbeiten nie erfolgt

Das Problem ist jedoch, dass die Markierungen für seine beiden Parkplätze vor dem Haus seit einer Straßensanierung fehlen.

"Die Veränderungen wurden vor sechs Jahren vorgenommen. Damals wurde mir von der Stadt zugesichert, dass die Markierungen aufgemalt werden. Allerdings ist bis heute nichts passiert", klagt der Betroffene.

Es sei ihm zudem mitgeteilt worden, dass die Möglichkeit, weiterhin auf seinem Privatgrundstück Fahrzeuge abzustellen, "selbstverständlich gewährleistet" bleibe.

Auch die Beschilderung, wo die Wohnstraße anfängt, stimme nicht mit der Verordnung aus dem Jahr 1988 überein. Die Tafel steht nicht "an der Nordecke" des Hauses von Herrn K., sondern mindestens 30 Meter versetzt an der Westkante.

"Wir haben in unserer Straße aktuell noch fünf markierte Parkplätze für acht Häuser. Ich habe in meinem Haus eine Wohnung vermietet. Wir müssen jetzt in umliegenden Straßen parken", klagt der Anrainer.

"Heute" fragte auch bei der Verkehrsbehörde am Steyrer Magistrat nach. Dort kann man die Aufregung nicht ganz nachvollziehen. "Vor 30 Jahren wurde dort eine Wohnstraße gefordert. Bislang hat alles problemlos funktioniert. Nun herrscht Aufregung bei einem einzigen Anrainer", so ein Mitarbeiter der zuständigen Verkehrsbehörde.

Straße als Top-Thema

Mittwochvormittag war diese Problematik Thema im allwöchentlichen Jour Fixe zwischen dem Steyrer Verkehrsstadtrat und Vertretern der Verkehrsbehörde.

Und hat man eine Lösung gefunden? "Noch nicht, wir arbeiten aber weiter daran", so Verkehrsstadtrat Reinhard Kaufmann (Grüne) zu "Heute". Es gebe momentan zu viele unterschiedliche Interessen, die unter einen Hut gebracht werden müssen.

Wie es mit der Brunnenstraße weiter geht, ist derzeit also noch offen. Wir bleiben aber dran.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf