In den Straßenschluchten von Baku schwenkte die Rennleitung bereits nach rund 13 Minuten die Rote Flagge, brach das erste Baku-Training ab. Der Grund dafür war der Randstein der Strecke am Ausgang der Kurve 16.
Ein Gummi, der unterhalb des Kerbs montiert ist, hatte sich gelöst, als Williams-Pilot Carlos Sainz in hohem Tempo den Randstein überfuhr. Nach dem Abbruch der Session stürmte ein Marshall auf die Fahrbahn, versuchte zuerst, den Gummi abzureißen, das gelang nicht. Danach begannen die Arbeiten am Kerb – während die Uhr ohne Erbarmen tickte.
Rund 20 Minuten dauerte es, bis der Kerb repariert worden war, die Ampel wieder auf Grün sprang, die Boxenausfahrt geöffnet wurde. Die Arbeiten der Streckenposten waren zuvor aber nicht in der TV-Liveübertragung zu sehen gewesen.
Die Bestzeit im kurzen ersten Freien Training auf den Straßen von Baku holte sich derweil der WM-Zweite Lando Norris, der sich mit 1:42,704 Minuten klar vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri (+0,310) und vor Baku-Spezialist Charles Leclerc im Ferrari (+0,552) durchsetzte. Piastri hatte zu Beginn der Session mit technischen Problemen zu kämpfen, musste zurück in die Box und stieg sogar aus seinem Boliden aus. Der wurde während der langen Rot-Phase repariert.
Mercedes-Star George Russell, der am Donnerstag noch erkrankt alle Termine abgesagt hatte, landete hauchdünn hinter Leclerc auf Rang vier (+0,553). Der Brite hörte sich am Boxenfunk deutlich heiser und verschnupft an. Überraschend stark präsentierte sich Yuki Tsunoda im Red Bull, wurde Sechster (+1,034), direkt vor Monza-Sieger Max Verstappen (+1,086).
Ferrari-Star Lewis Hamilton holte sich derweil rund zehn Minuten vor dem Ende des Trainings bei einer Berührung der Leitplanke einen Reifenschaden und musste vorzeitig in die Box. Er beendete die Session schließlich auf Platz 13 mit 1,383 Sekunden Rückstand. Russells Teamkollege Andrea Kimi Antonelli fuhr auf den elften Platz (/+1,281).