Piastri geht mit 31 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lando Norris in die finale Phase der Formel-1-Weltmeisterschaft, noch acht Rennen stehen auf dem Programm. Zuletzt flammte der bisher eher ereignislose WM-Kampf aber neu auf. Durch die Stallorder des McLaren-Teams in Monza.
Zur Erinnerung: Im Grand Prix von Italien hatte McLaren den auf Platz drei fahrenden Piastri zuerst an die Box geholt, um gegen Ferrari-Pilot Charles Leclerc abzudecken. Durch den Undercut und einen verkorksten Boxenstopp bei Norris lag der Australier plötzlich vor seinem WM-Konkurrenten, wurde aber dann aufgefordert, Norris vorbeizulassen. Zuvor hatte das Team dem Briten zugesichert, er müsse keinen Undercut fürchten.
Knapp zwei Wochen später wurde Piastri vor dem Start ins Rennwochenende von Baku auf die Stallorder-Entscheidung seines Teams angesprochen. Und versuchte, die Situation zu erklären. "Natürlich habe ich darüber nachgedacht. Wir haben einige Dinge im Team klargestellt und wissen, wie es in Zukunft laufen wird", betonte Piastri.
Schließlich hatte der Australier vor knapp zwei Wochen in einer ersten Reakti9on auf die Stallorder-Ansage am Funk noch gemeint, ein langsamer Boxenstopp sei Teil des Renngeschehens. Die Teamführung bestand dann auf dem Platztauscht, Piastri fügte sich. Nun meinte der WM-Führende aber, er stehe immernoch hinter seinem Funkspruch.
Allerdings habe er ein entscheidendes Detail nicht gewusst: "Es war eine Entscheidung, die wir davor getroffen haben, dass ein langsamer Stopp Racing ist. Was in diesem Moment an Kontext gefehlt hat, ist die Boxenstopp-Sequenz. Was wichtig ist, ist die Reihenfolge der Stopps", betonte der Formel-1-Star. So wurde Piastri zuerst reingeholt, während normalerweise stets das vorausfahrende Auto zuerst stoppen darf. Nur dadurch entschied sich das Team, zurückzutauschen. Schließlich hatte Piastri die frischeren Reifen, den Undercut-Vorteil.
Gleichzeitig betonte der Australier, dass sein Teamkollege ohnehin der Schnellere gewesen sei. "Die wichtigste Erkenntnis, die ich aus Monza mitnehme, ist die Tatsache, dass ich wegen meiner Leistung an diesem Wochenende es nicht verdient hätte, weiter vorne zu landen. Ich hätte Platz zwei nicht verdient", so Piastri selbstkritisch.
Künftig wolle der Australier aber ohnehin dafür sorgen, nicht mehr in eine ähnliche Situation zu gelangen.