Jetzt spricht Hacker! Es war die große Überraschung am Dienstagvormittag. Das ÖFB-Team soll trotz Ankündigung der Gleichenfeier des ÖFB-Campus fern bleiben. Dem vorausgegangen war ein Statement am Montag aus dem Büro von Sportstadtrat Peter Hacker, in dem er den Teamchef Ralf Rangnick daran erinnerte, dass Forderungen nach einem möglichen Neubau des Ernst-Happel-Stadion nicht zu seinen Kernkompetenzen als Teamchef gehöre.
Am Nachmittag dann die nächste Wendung. Teile der Mannschaft wie David Alaba oder Michael Gregoritsch kamen doch noch zur Gleichenfeier mit Hacker. Rangnick blieb fern. Nach der Veranstaltung zeigte sich Hacker gegenüber der APA auf den Teamchef angesprochen versöhnlich: "Wir sollten nicht künstlich Konflikte erzeugen. Es gibt keinen Konflikt zwischen mir und dem Teamchef."
Im Gespräch äußerte Hacker Verständnis für den Wunsch des Teamchefs nach einem neuen Stadion. Allerdings bezweifelte Hacker die Realisierbarkeit: "Die Techniker müssen klären, ist es machbar, und dann muss man wissen: Was kostet der Spaß, wer kann und will es sich leisten?"
Hacker führte fort: "Fix ist, dass das Stadion sein Geld nicht mit drei Länderspielen im Jahr verdient. Also müssen wir auch die ökonomischen Fragen klären, und davon sind wir meilenweit entfernt. Im Moment sind die drei Länderspiele pro Jahr eine schwarze Null."
Das Stadion, so Hacker, sei durch den Konzertbetrieb ein Ort, an dem viele Interessen mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen aufeinandertreffen, die es unter einen Hut zu bringen gelte.
Ein Quasi-Neubau des Stadions scheint also derzeit vom Tisch, da er mehrere hundert Millionen Euro kosten würde. Hacker hat derzeit eine Zusage des Wiener Gemeinderats über 101 Millionen Euro für die Revitalisierung der Arena. Diese Summe beinhaltet eine komplette Überdachung des Stadions, die jedoch derzeit auf Eis liegt, da es unterschiedliche Meinungen über die Notwendigkeit der Überdachung gibt. Bis Ende des Jahres soll Klarheit herrschen.