Diplomatischer Schachzug

Streit um Land – Grönland kontert Donald Trump

Trump könne militärische Mittel zur Übernahme der Insel nicht ausschließen. Nach dieser Aussage reagierte Grönlands Regierung.
Newsdesk Heute
10.01.2025, 11:39

Donald Trump tritt erst am 20. Jänner sein Amt als US-Präsident an, doch schon längst sorgt er global für Spannungen. Aktuell wurde Grönlands Premier Múte Egede in einen geopolitischen Machtkampf zwischen den USA und Dänemark verwickelt, nachdem Donald Trump mehrmals Interesse an der Übernahme des unabhängigen Gebiets geäußert hatte.

Nun forderte Egede die Bürger dazu auf, nicht in Panik zu geraten. Er verstehe die Besorgnis der Menschen, vor allem da Trump militärische und wirtschaftliche Mittel nicht ausgeschlossen habe, um die gewünschte Kontrolle zu erlangen.

"Differenzen beiseitelegen"

Die Mitbürger sollen demnach ihre "Differenzen beiseitelegen und zusammenstehen". Zudem veröffentlichte seine Regierung am Mittwochabend ein Statement, welches das Recht Grönlands auf Selbstbestimmung bestärkte und erwähnte, dass man sich auf den künftigen Kontakt mit der Trump-Administration freue.

"Grönland freut sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung und anderen Nato-Verbündeten, um Sicherheit und Stabilität in der arktischen Region zu gewährleisten", hieß es von offizieller Seite. Die Außenministerin Vivian Motzfeldt fügte dem hinzu, dass Grönland die entscheidende und wichtige Rolle für die nationalen Sicherheitsinteressen der USA erkenne, weshalb man auch eine US-Militärbasis beherberge.

Trumps Aussagen polarisieren

Die Vorgeschichte: In einer Presse-Konferenz am Dienstag wollte Donald Trump militärische Mittel nicht ausschließen, um Grönland und den Panama-Kanal zu übernehmen. Zusätzlich deutete er an, "wirtschaftliche Gewalt" in seinem Vorhaben anzuwenden, Kanada Teil der USA zu machen. Am Donnerstag meldete die US-Botschaft in Kopenhagen, dass die USA nicht vorhabe, ihre Militär-Präsenz in Grönland zu erhöhen.

Ehemalige Kolonie

Grönland ist eine ehemalige Kolonie Dänemarks, die nach wie vor ein Teil des Königreichs Dänemark ist, welches die Außen- und Sicherheitspolitik der Region kontrolliert. Im Jahr 2009 einigten sich Grönland und Dänemark darauf, dass die Unabhängigkeit nach einer erfolgreichen Volksabstimmung möglich ist, berichtet der "Guardian".

Premierminister Egede ist ein Befürworter der Unabhängigkeit Grönlands, eine Mission in bereits vor Trumps Aussagen Aufschwung erlangte. In seiner Neujahresrede plädierte der Premier dafür, dass sich seine Insel von den "Fesseln des Kolonialismus" befreien solle, um "ihre eigene Zukunft zu gestalten".

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