Wirtschaft

Strompreis explodiert, aber Verbund mit Rekordgewinn

Der horrende Strompreis hat vor allem dem Energieunternehmen Verbund Rekordgewinne eingebracht. Verbund-Chef Michael Strugl fordert dennoch Maßnahmen.

Tobias Kurakin
Die Strompreise steigen stark an (Symbolbild).
Die Strompreise steigen stark an (Symbolbild).
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Die Teuerungswelle, die derzeit in Österreich und in Europa vorherrscht, hat beinah alle Bereiche des täglichen Lebens empfindlich teurer gemacht. Zugleich macht Verbund Rekordgewinne, der Chef des Energie-Unternehmens sorgt aber nun mit einer Ansage für Aufsehen.

Strompreis an Gas gebunden

Generell ist der Strompreis massiv von den Kosten für Gas abhängig. Seit dem Angriffskrieg Russland auf die Ukraine und Wladimir Putins Spiel mit dem Gashahn ist die Preislage äußerst unsicher geworden. Der Verbund hat dennoch, 817 Millionen Euro im ersten Halbjahr an Gewinn eingefahren. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es noch 420 Millionen Euro.

Verbund-Chef Michael Strugl meint im Ö1-Journal dazu: "Natürlich profitiert auch Verbund von den gestiegenen Marktpreisen, aber wir bewegen uns als Unternehmen in diesem Markt und führen auch unser Unternehmen nach diesen Regeln – also haben wir die Preise angepasst".

Verantwortlich für die hohen Preise sei aber nicht das Unternehmen selbst. Die Strombildung würde demnach über die Strombörsen erfolgen. Lieferverträge von Strom würden zudem eine Indexreglung enthalten, die von der österreichischen Energieagentur gestellt wird.

Eine Möglichkeit, den Preis für Strom zu senken, wäre eine Entkopplung von Gas. Strugl meint dazu: "Das ist eine Diskussion, die geführt wird, ich halt eine Entkopplung jedenfalls für sinnvoll". Man müsse diesen Prozess aber genau überwachen. So ist Strugl der Meinung, dass ein solcher Schritt nur gesamt-europäisch Sinn ergeben würde. Ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass der Effekt schnell verpufft und die Konsumentinnen und Konsumenten erneut mit hohen Preisen konfrontiert werden würden.

Die Politik sei jetzt jedenfalls gefordert, Maßnahmen zu verabschieden, um die Bevölkerung zu entlasten. "Ich verstehe, dass die Energiepreisentwicklung vielen Menschen Sorge bereitet, es braucht jetzt Maßnahmen, aber man muss sich gut überlegen, welche Mittel man einsetzt", so Strugl.

Die Regierung plane nun bereits Schritte. Demnach dürfte der Vorschlag von WIFO-Chef Gabriel Felbermayr, die Stromrechnung zu deckeln, im Herbst eingeführt werden. Dann würde der Staat einen großen Anteil der Stromrechnung für die Bürgerinnen und Bürger zahlen, während man zugleich als Kundin und Kunde zum Energiesparen aufgefordert wird.

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