Oberösterreich

Strompreis-Wucher! Wer jetzt bis zu 125 Euro bekommt

Seit Monaten muss man für Strom deutlich tiefer in die Tasche greifen. Jetzt entspannt sich die Situation langsam, es gibt eine neue Rückzahlung.

Tobias Prietzel
Nach Monaten mit extremen Energiepreisen entspannt sich die Situation jetzt langsam.
Nach Monaten mit extremen Energiepreisen entspannt sich die Situation jetzt langsam.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Immer mehr Versorger haben in den vergangenen Wochen Preissenkungen angekündigt. Die Welser eww Gruppe hingegen hielt vorerst an ihrer Tarif-Gestaltung fest. Daran stieß sich die SPÖ in der blau regierten Stadt: Sie bezeichnete Bürgermeister Andreas Rabl als "Gewinn-Maximierer".

Das Unternehmen reagierte auf die Kritik und kündigte für 1. Juli eine Senkung an. Wie jetzt bekannt wurde, soll sich diese auf rund 14 Prozent belaufen.

Jetzt der nächste Erfolg für die Kunden: Die Arbeiterkammer Oberösterreich und die zur eww-Gruppe gehörende Wels Strom GmbH haben sich auf eine einmalige Rückzahlung geeinigt.

Zur Vorgeschichte: Der Welser Energie-Lieferant hatte seine Bestandskunden Ende vergangenen Jahres über bevorstehende Preiserhöhungen informiert. Die Vorgehensweise und der Umfang der Steigerungen warfen für die AK-Konsumentenschützer aber rechtliche Fragen auf. Durch die nun erzielte Lösung wurden ein Gerichtsverfahren und Vertragskündigungen vermieden.

Die Rückzahlungen im Detail
Kunden mit höheren Preisen seit 31. Dezember 2022 und einem Vorjahresverbrauch bis zu 500 Kilowattstunden (kWh) erhalten eine einmalige Zahlung von 10 Euro auf ihr Konto. Bei bis zu 1.500 kWh werden 25 Euro ausbezahlt, zwischen 1.500 und 2.900 kWh sind es 70 Euro. Kunden mit einem Verbrauch von mehr als 2.900 kWh erhalten 125 Euro.
Bezieher, für die die Preise mit 4. Februar 2023 erhöht wurden, und mit einem Vorjahresverbrauch bis zu 500 kWh erhalten eine Einmalzahlung von 10 Euro. Bei einem Verbrauch bis zu 1.500 kWh bekommen sie 25 Euro, zwischen 1.500 und 2.900 kWh sind es 50 Euro bei über 2.900 kWh 100 Euro.

Massen-Kündigungen vermieden

"Diese Verhandlungslösung mit der Strom Wels GmbH bringt unseren Mitgliedern bares Geld, ohne bürokratischen Aufwand oder jahrelanges Warten", sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Man habe damit Massen-Kündigungen von Verträgen durch den Anbieter vermieden.

Kritik am Bund

Stangl kritisiert den Bund: Mit den Änderungen im Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz sei es nicht gelungen, einfache und sichere Regeln für die angemessene Änderung der Strompreise zu schaffen.

Er pocht auf eine Novelle, die Rechtssicherheit bei Strompreisänderungen schaffe: "In Zukunft soll die Regulierungsbehörde E-Control anhand festgelegter Kriterien im Vorhinein die Preisänderung genehmigen."

Neos mit Strompreis-Petition

Kritik an den aktuellen Strompreisen kommt von den Neos. Sie sprechen von "völliger Intransparenz". Die sinkenden Kosten würden einfach nicht an Kunden weitergegeben.

Die Partei hat jetzt in Niederösterreich eine Strompreis-Petition gestartet mit dem Ziel, die Preisgestaltung transparent zu machen. Auch die Herkunft soll besser ersichtlich werden.

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