Rätsel um Herkunft gelöst

Studie deckt auf: Radioaktiver Saharastaub bei uns

Forscher fanden in Saharastaub, der 2022 nach Europa geweht wurde, Spuren radioaktiver Isotope. Jetzt ist das Rätsel um die Herkunft gelöst.
09.02.2025, 15:03
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Im März 2022 wurde Saharastaub nach Europa geweht. Eine neue Studie der Universität Paris-Saclay zeigt, dass dieser Staub Spuren von radioaktiven Isotopen enthält.

Die Wissenschaftler untersuchten 110 Staubproben aus sechs Ländern. Die Strahlung lag unter zwei Prozent des Grenzwertes für gesundheitsschädliche Belastung. Ein Risiko für die Bevölkerung besteht laut den Forschern nicht.

Bürger sammelten Proben ein

Um Daten zu sammeln, riefen die Forscher Bürger dazu auf, Staubproben einzusenden. Zahlreiche Menschen aus verschiedenen Ländern folgten dem Aufruf und stellten insgesamt 110 Proben zur Verfügung. Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die Strahlung aus französischen Atomtests in Südalgerien aus den 1960er-Jahren stammt.

Am 27. Dezember 1960 in der Nähe von Reggane im Süden Algeriens aufgenommenes Foto der dritten Explosion der französischen A-Bombe während der Operation "Gerboise Rouge" im Rahmen französischer Atomtests aus der Luft.
AFP / picturedesk.com

Diese Region rund um Reggane ist eine der Hauptquellen für Saharastaub, der nach Westeuropa weht, wie Futurezone.at berichtet. Die Analyse der Plutonium-Isotopen-Signaturen zeigte jedoch eine andere Herkunft: Die Spuren stimmten nicht mit den französischen Atomtests überein, sondern mit Tests der USA und der damaligen Sowjetunion aus den 1950er- und 1960er-Jahren.

"Amerikanische und sowjetische Atombombentests"

"Die radioaktiven Isotope, die wir gefunden haben, tragen die Signatur von amerikanischen und sowjetischen Atombombentests", erklärte ein Wissenschaftler der Universität Paris-Saclay. Diese Tests wurden nicht in der Sahara durchgeführt, sondern an anderen Orten der Welt.

Radioaktive Partikel aus diesen Explosionen wurden mit der Zeit global verteilt und lagerten sich im Sand der Sahara ab. Durch starke Winde wurden sie erneut aufgewirbelt und bis nach Europa getragen.

Die Forscher betonen, dass Saharastaub trotz der nachgewiesenen Radioaktivität keine Gesundheitsgefahr darstellt. Die gemessene Strahlung liegt weit unter kritischen Werten.

Dennoch enthält der Staub oft Bakterien und Pilzsporen, weshalb Allergiker und Asthmatiker vorsichtig sein sollten.

Halbwertszeit von 24.110 Jahren

Plutonium-239, ein Stoff, der in Atombomben genutzt wird, hat eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren. Das bedeutet, dass Saharastaub auch in Zukunft geringe Mengen radioaktiver Partikel enthalten kann. Wissenschaftler betonen jedoch, dass die Werte weiterhin so niedrig bleiben, sodass sie keine Gefahr darstellen.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 09.02.2025, 17:12, 09.02.2025, 15:03
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