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Studie entlastet Toyota: Unfälle durch Fahrverhalten

Heute Redaktion
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Automobilhersteller Toyota kann zumindest ein bisschen aufatmen. Eine Studie entlastet die Japaner in der Causa um klemmende Gaspedale und verrutschte Fußmatten. Demnach sei nicht fehlerhafte Technik schuld an mehreren Unfällen gewesen, sondern die zu späte Reaktion der Fahrer.

Kleine Wende in der Causa Toyota. Eine Studie der US-Verkehrssicherheitsbehörde hat ergeben, dass klemmende Pedale in fast allen der 58 untersuchten Fällen von plötzlich beschleunigenden Autos nicht Auslöser für Unfälle waren. Anders als zunächst angenommen, wurden die Crashes durch falsches Fahrverhalten verursacht. In 35 Fällen hatten die Fahrer die Bremse gar nicht getreten, in den anderen Fällen zu leicht oder zu spät. Die Erkenntnisse wurden aus der Auswertung von Fahrtenschreiber gewonnen.

Studie als Waffe im Rechtsstreit?

Schon im Juli hatte das Wall Street Journal erste Ergebnisse veröffentlicht. Damals hieß es, dass nur in einem Fall eine verrutschte Fußmatte einen schweren Unfall verursacht hatte. Für Toyota, das nach dem Rückruf von acht Millionen Autos weltweit nicht nur harte Kritik sondern auch enorme Absatzeinbußen einstecken musste, legt das Ergebnis der Studie Balsam auf die Seele.

Der Konzern wird sich wohl im Rechtsstreit um Schadenersatz für Hinterbliebene darauf berufen. Zahlreiche Betroffene hatten Toyota geklagt. Die Rekordstrafe von 16 Millionen Dollar in den USA ist aber nicht rückgängig zu machen. Diese bekamen die Japaner aufgebrummt, da sie die Behörden zu spät über die Probleme informiert hatten.

NASA untersucht weiter

Die Politik hatte in den letzten Monaten großen Druck auf Toyota ausgeübt. US-Verkehrsminister Ray LaHood schiebt die Unfälle auf die umfangreiche Elektronik Toyotas. LaHood beauftragte die National Academy of Sciences und die Raumfahrtbehörde NASA mit Untersuchungen, ob elektromagnetische Felder die Probleme ausgelöst hätten. Zwischenergebnisse dieser Untersuchungen sind noch nicht bekannt, sie sollen erst in einigen Monaten veröffentlicht werden.