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Studie verrät, warum Kinder Brokkoli hassen

Forschende könnten jetzt einen möglichen Zusammenhang zwischen Schwefelverbindungen im Kinderspeichel und dem Gemüse gefunden haben.

Christine Scharfetter
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Viele Kinder mögen keinen Brokkoli.
Viele Kinder mögen keinen Brokkoli.
Getty Images

Brokkoli oder Blumenkohl sind für viele Kinder einfach nur "pfui, bäh". Aber warum? Ein Forschungsteam hat nun untersucht, was beim Essen der Kohlsorten passiert: Im Mund könnten Speichel-Bakterien dabei schwefelhaltige Verbindungen erzeugen, die unangenehm riechen, berichten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im "Journal of Agricultural and Food Chemistry".

Eine hohe Konzentration der Verbindungen führe dazu, dass Kinder diese Kohlsorten nicht mögen. Dies könne auch eine Erklärung für die Abneigung gegen anderes Kohlgemüse sein.

Chemische Verbindung schuld

Für die Studie identifizierten Forschende der australischen Wissenschaftsagentur Csiro zunächst die wichtigsten geruchsaktiven Verbindungen in rohem sowie gedünstetem Blumenkohl und Brokkoli. Diese wurden dann von 98 Familien mit Kindern zwischen sechs und acht Jahren bewertet – am schlechtesten schnitt dabei Dimethyltrisulfid ab, eine chemische Verbindung, die faul und schwefelig riecht.

Anschließend vermischte das Team um Damian Frank Speichelproben mit rohem Blumenkohlpulver und analysierte die entstandenen Verbindungen. Ergebnis: Kinder, deren Speichel hohe Mengen an flüchtigen Schwefelverbindungen produzierte, mochten rohes Kohlgemüse meistens nicht.

Anders sah es allerdings bei Erwachsenen aus. Daraus schließen die Forschenden, dass sich die Geschmacksnerven vieler Menschen über die Zeit an die Lebensmittel gewöhnen.