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Studie zeigt, wie viel Kinder in Österreich kosten 

291.000 Kinder in Österreich sind armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Eine Studie von Statistik Austria und dem WIFO zeigt auf, wie viel Kinder kosten. 

Tobias Kurakin
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Kinderarmut ist in Österreich ein Problem - mehr als 290.000 Kinder gelten als armuts- und ausgrenzungsgefährdet.
Kinderarmut ist in Österreich ein Problem - mehr als 290.000 Kinder gelten als armuts- und ausgrenzungsgefährdet.
Uwe Anspach / dpa / picturedesk.com

Erstmals seit über 57 Jahren wurde in Österreich wieder erhoben, wie viel Kinder ihren Eltern kosten würden. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem arme Menschen von den staatlichen Förderung oft zu wenig profitieren. Die Regierung überlegt neue Maßnahmen. 

Alleinerzieher zahlen fast doppelt so viel

Einem Haushalt aus zwei Elternteilen kostet ein Kind im Durchschnitt 494 Euro, in einem Ein-Erwachsenen-Haushalt sind es sogar 900 Euro. Die vom Staat gesetzten Förderungen für Familien würden diesen Betrag aber nur zu einem gewissen Teil kompensieren. 

Familienbeihilfe. Mehrkindzuschlag sowie der Familienbonus würden demnach nur zwei Drittel der Ausgaben, die Eltern zu berappen haben, decken. Die Kinderkostenstudie von Statistik Austria und dem WIFO zeigt, dass mehr als 160 Euro für die Eltern übrig bleiben. 

Einen großen Unterschied macht zudem das Alter des Kindes. Dabei zeigt die Studie, dass für Null- bis Fünfjährige pro Monat Kosten von 308 Euro anfallen, während es bei 20- bis 24-Jährigen 703 Euro sind. Ein weiterer Aspekt der mitspielt, ist der Fakt, ob sich beide Elternteile um das Kind sorgen oder es sich um Alleinerziehende handelt. Letztere müssen fast doppelt so viel zahlen, das liegt vor allem daran, weil Fixkosten wie Miete stärker ins Gewicht fallen. 

Deutschland als Vorbild?

Durch die Studie wurde auch die Politik auf das Problem aufmerksam. Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein outete sich demnach als Fan einer Kindergrundsicherung, wie sie in Deutschland im Regierungsprogramm vorgesehen ist. Im türkis-grünen Regierungsprogramm findet sich derartiges aber nicht. 

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    Generell zeigt sich durch die Studie, dass reichere Familien mehr von den Hilfsleistungen des Staates profitieren würden. Die Einführung von Universalleistungen würden hingegen den derzeitigen Maßnahmen von Familienbonus und Co. dafür sorgen, dass Chancengleichheit sichergestellt werde. 

    Mückstein-Ministerium mit Aktionsplan 

    Aktuell in Arbeit ist das „Programm Kinderchancen“, sagt das Sozialministerium. Das soll dabei helfen, die Kinderarmut bis 2030 zu verringern, ein erster Nationaler Aktionsplan soll bis zum Frühjahr stehen.