Es war für den SK Sturm ein Abend zum Vergessen. Bei acht Grad wurden die Grazer im Champions-League-Playoff beim Spiel gegen den norwegischen Vertreter Bodo/Glimt nie warm. Das deutliche 0:5 nach 90 Minuten spricht eine klare Sprache.
Ein Ergebnis, das auch in dieser Höhe absolut verdient war: Die Norweger dominierten von Beginn an, was sich in einer Abschlusstatistik von 17:8 klar widerspiegelt. Bei den Steirern, die eigentlich beim Rückspiel in Klagenfurt am kommenden Dienstag um den Aufstieg in die Champions League kämpfen wollten, herrschte im Anschluss an die Partie Katerstimmung.
Vor allem Linksverteidiger Emir Karic ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Wir waren nicht so schlecht im Spiel und müssen eigentlich auch Tore machen. Die haben halt aus ihren drei Chancen drei Tore gemacht. Wir haben uns vorgenommen, die zweite Halbzeit zu gewinnen. Aber das war gar nichts. Wir haben das Fußballspielen komplett aufgehört, und wenn wir ehrlich sind, sind wir mit dem 0:5 noch gut bedient."
Und das Rückspiel? "Wir gehen rein, um die Partie zu gewinnen. Was dabei herauskommt, steht in den Sternen", so Karic, der vor seiner Zeit in Graz bei Altach und Darmstadt spielte. Die Grazer können sich trösten: Selbst bei einem Ausscheiden am Dienstag spielen sie im Herbst zumindest in der Ligaphase der Europa League. Dann müssen sie nicht mehr nach Klagenfurt ausweichen, sondern können im Heimstadion in Graz spielen.
Überlegungen, von denen ein sichtlich enttäuschter Sturm-Trainer Jürgen Säumel verständlicherweise nichts wissen wollte: "Es gibt nichts schönzureden. Wir haben in dieser Höhe verdient verloren. Bodo hat uns klar die Grenzen aufgezeigt. Bodo war sehr effizient, aber wir haben auch schlecht verteidigt. Die Duellqualität war nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten."
Dennoch gab sich der 40-Jährige anschließend kämpferisch: "Wir werden das analysieren und uns dann von unserem Weg nicht abbringen lassen. Ich weiß, dass in dieser Mannschaft ein völlig anderes Gesicht steckt und ich bin mir sicher, dass sie es wieder zeigen wird."
Für die Grazer geht es, wie erwähnt, am Dienstag um 21 Uhr im Rückspiel um die Ehre. Ein Spiel in der Bundesliga am Wochenende haben sie nicht. Das Heimspiel gegen die WSG Tirol wurde in den Dezember verschoben, um sich zwischen den beiden Partien im CL-Playoff bestmöglich regenerieren zu können. Ein Schritt, den man sich im Nachhinein betrachtet hätte sparen können.