Die vom US-Justizministerium veröffentlichten Epstein-Akten zeigen, dass der Mann, der Minderjährige missbraucht und an andere Männer vermittelt haben soll, offenbar ein Fan von Amazon war. Für den Zeitraum zwischen 2014 und 2019 liegen 1.006 Rechnungen für Bestellungen beim Online-Händler vor.
Laut einem Bericht der "New York Post" finden sich darauf neben normalen Dingen wie einem Smoking, Manschetten und Süßigkeiten auch Sachen, die angesichts der Vorgeschichte Epstein zum Schaudern anregen.
So bestellte Epstein neun Ferngläser, ein Prostata-Massagegerät, vier Schuluniformen für Mädchen, Pillen, die angeblich die Vagina verengen können und Mittel zur Erhöhung der Potenz. Auch Babykleidung sowie Spielzeug für Kleinkinder findet sich auf der Liste.
Ein weiteres Interesse von Epstein dürften Bücher gewesen sein. Diese sollen von Philosophie, Naturwissenschaften, Geschichte gehandelt haben. Aber auch für sich selbst und andere brisante Personen dürfte sich der US-Finanzier zu seinen Lebzeiten interessiert haben. So kaufte er fünf Exemplare von "Filthy Rich: The Jeffrey Epstein Story", sechs Bücher über Donald Trump und vier Bücher von Vladimir Nabokov. Auch das Buch "Lolita" war darunter. Dort geht es um einen Mann, der seine Stieftochter missbraucht.
Ebenfalls tauchte eine Rechnung für ein schwarz-weißes Gefängniskostüm auf. Dieses hatte Epstein ironischerweise zehn Monate vor seiner Verhaftung am 6. Juli 2019 bestellt.
Für die "New York Post" ordnete die Psychologin Desiree Nazarian die Einkäufe Epsteins ein. Für sie zeigen sich hier "typische Verhaltensmuster von Raubtieren". Epstein habe eine Persönlichkeit gehabt, die nach Dominanz strebte, auch wenn dies anderen schaden könnte.
Laut der Psychologin würde alles auf der Liste in das typische Profil eines Sexualstraftäters passen. "Es ist geprägt von Zwang, Anspruchsdenken, Dominanz und der Kontrolle über die Darstellung der Ereignisse", so Nazarian.