Wohnen

Airbnb: Paar lebt Traum mit 50.000 Euro mehr pro Jahr

Hilary und Jared Hattenbach haben ihre Wohnung auf Airbnb angeboten und können jetzt ihren Hobbies nachgehen und können weniger arbeiten.

Maria Ratzinger
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Auf Airbnb kann man gutes Geld verdienen. Voraussetzung: Eine Wohnung in einer attraktiven Lage.
Auf Airbnb kann man gutes Geld verdienen. Voraussetzung: Eine Wohnung in einer attraktiven Lage.
Hilary Hattenbach (privat)

Ihr Geheimnis haben sie "Business Insider" verraten. Und es liegt - wie man vermuten könnte - nicht in einem speziellen Trick auf der Website, sondern in schönen Fotos und gelungener Dekoration.

In einem Gebäude aus den 1920er Jahren in Silver Lake, Kalifornien, besitzen die beiden eine Wohnung. Was man als "Hipster Enklave" in East Hollywood bezeichnet, ist nun die Grundlage für ein sorgenfreies Leben, laut den Hattenbachs. Doch der Weg dahin war nicht einfach.

Trotz Kochbuch-Deal pleite

Obwohl Hilary Hattenbach ein Kochbuch an einen Verleger verkauft hatte, war die Produktion desselben so teuer, dass kaum etwas von der Gage überbliebt. Was tun? Als der Mieter aus ihrem Appartement in East Hollywood auszog, ergab sich die Gelegenheit für die Hattenbachs.

Sie investierten in ein neues Bad und WC, verfliesten neu und holten sich - passend zum Gebäude - neue Möbel. Diese erstanden sie allerdings nicht teuer, sondern auf Secondhand-Plattformen online. Einen kleinen Vorteil hatte Hilary dabei: Ihre Großmutter stattete Hotels in Haiti aus, wobei Klein Hilary mitmachen durfte.

Perfekte Matratze bringt Top-Bewertungen

Aus zweiter Hand war jedoch auf keinen Fall die Matratze. Diese muss von hoher Qualität sein, denn ein schlechter Schlaf der Gäste ruiniert schnell die Bewertungen - und damit auch das Ranking auf Airnbnb. "Eine feste Matratze mit einer weichen Auflage", ist die Rezeptur für glückliche Gäste, weiß die Gastgeberin.

Qualität muss nicht teuer sein

"Ich habe das Internet nach leistbarem Bettzeug und Küchenutensilien durchsucht. Ein Teppich und eine Nespresso-Maschine sowie echte Topfpflanzen haben es dann perfekt gemacht", so Hilary, die von ihrem eigenen Projekt begeistert ist. Es hat sich ausgezahlt: Bereits nach einem Monat waren die Ausgaben wieder drin.

Der Trick: Die Hattenbachs boten ihre Wohnung am Anfang um ein Drittel günstiger als ihre Bewerber an und waren im Nu  auf der Plattform Airbnb oben gerankt.

Seit 2014 können sie ihren Hobbies nachgehen

"Wir haben ein besonderes Service angeboten. Mein Mann Jared hat die Gäste nach ihren Vorlieben gefragt und für das Frühstück eingekauft. Das war zwar nicht kosteneffektiv hat aber am Anfang mit dem Ranking geholfen." Heute beschäftigt das Paar, das mittlerweile den Grad des "Superhost" auf Airbnb erreicht hat, eine Putzfrau - diese Ausgaben müssen die Gäste allerdings selbst bezahlen.

Die Buchungsplattform Airbnb ist eine der größten der Welt. Bis auf China vermietet sie fast in der gesamten Welt Unterkünfte und gibt Privatpersonen die Möglichkeit ihre Immobilien an Feriengäste zu vermieten. Von einer Mühle im Moulin Rouge bis zu Höhlen auf griechischen Inseln kann man dabei (fast) alles bewohnen. Meist sind es jedoch "ganz normale" Häuser, Wohnungen und Zimmer.
Das Unternehmen ging 2020 mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar (ca. 99 Millarden Euro) an die Börse.

Aus Fehlern gelernt

Eine Glaslampe am Nachttisch, die von einem Gast umgeworfen wurde, wurde mit Lampenschirmen aus Stoff ersetzt. Auch ein weißer Teppich war eine glatte Fehlinvestition. Er wurde gegen einen waschbaren in Grau ausgetauscht. Als die weißen Handtücher zu schnell schmutzig wurden, switchte man ebenfalls zu farbigen Exemplaren.

Während Covid-Pandemie kamen wieder Mieter

Auch die schwierige Pandemie-Zeit haben die Hattenbachs gut überstanden, da sie Dauergäste für mindestens sechs Monate aufnahmen. Dies arrangierten sie allerdings privat. Nachher wurde die Wohnung wieder auf Airbnb angeboten. Zwischen 2014 und 2019 kamen allerdings bereits knapp 50.000 Euro pro Jahr herein.

Ein Zusatzeinkommen, das die Hattenbachs ruhig schlafen und sie ihren Traum als Schriftsteller leben lässt.

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