Mitten in Paris

SUV-Lenker rammt Radler (27) nach Streit, fährt ihn tot

Nach einem Straßenstreit soll ein SUV-Fahrer absichtlich einen Radfahrer gerammt und dadurch getötet haben – und das alles mit seiner Tochter im Auto.
Newsdesk Heute
16.10.2024, 18:04
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Es ist 17.45 Uhr, als es im chaotischen Abendverkehr auf dem Pariser Boulevard Malesherbes zur Tragödie kommt. Ein SUV schneidet beim Abbiegen einen jungen Radfahrer, bringt ihn so zu Fall. Paul (27) steht wütend auf, schlägt mit der Faust auf die Motorhaube – und schwingt sich wieder auf seinen Drahtesel.

Der 52-jährige Lenker des schwarzen Mercedes GLE Coupé steigt daraufhin selbst aufs Gas – und rammt laut Zeugenaussagen mutmaßlich absichtlich den Radler. Paul stürzt erneut, kommt unter die Räder des tonnenschweren Pkw und wird überrollt. Augenzeugen eilen sofort zur Hilfe, können aber nichts tun. Der 27-Jährige erleidet einen Herz-Kreislauf-Stillstand, stirbt am Unfallort.

Nach einem Streit mit einem Radler hat ein SUV-Fahrer diesen überfahren.
VERONIQUE LAGARDE / AFP / picturedesk.com

Mordermittlungen

"Es war ein Blutbad. Wir führten eine Herzmassage durch, um ihn wiederzubeleben. Die Feuerwehrleute übernahmen schnell, konnten aber nichts tun", zitiert "Le Parisien" einen der Ersthelfer.

Der Fahrer des SUV wird noch vor Ort festgenommen und in Begleitung seiner noch nicht volljährigen Tochter, die mit im Auto gesessen hatte, auf ein Polizeirevier gebracht. Es wird wegen Mordverdachts ermittelt.

Das war am Dienstag. Der Schock sitzt in der Fahrrad-Community und auch im Rathaus am Tag danach immer noch tief. Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die selbst seit Jahren den Ausbau der Radwege in der französischen Hauptstadt forciert, fordert erschüttert eine schwere Strafe für den SUV-Lenker.

Teure Parktarife für SUVs

Seit Anfang Oktober gelten für SUVs auch neue Kurzparktarife. Weil die tonnenschweren Gefährte die Umwelt und Stadt stärker belasteten, sowie eine größere Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen, werden deren Fahrer nun deutlich stärker zur Kasse gebeten. Eine Stunde Parken im Zentrum kostet für schwere SUVs und andere gewichtige Karossen 18 Euro, für sechs Stunden werden gar 225 Euro fällig.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 16.10.2024, 18:23, 16.10.2024, 18:04
Jetzt E-Paper lesen