Der Militärfotograf mit dem Pseudonym "Caesar", der 2013 aus Syrien flüchtete und dabei rund 55.000 Fotos mitnahm – enthüllte nun seine Identität. Seine Beweismittel dienen als Grundlage für Sanktionen gegen den ehemaligen Machthaber Bashar al-Assad, der am 8. Dezember 2024 gestürzt worden ist, sowie dessen Unterstützer.
"Ich bin Oberleutnant Farid al-Madhan, der (ehemalige) Leiter der Abteilung für forensische Beweise bei der Militärpolizei in Damaskus, bekannt als Caesar", gab der Whistleblower am Donnerstag in einem Interview mit "Al Jazeera" bekannt. Berichten zufolge hält sich Madhan derzeit in Frankreich auf.
Madhan hatte in einem früheren anonymen Interview mit "Al Jazeera" erklärt, jeden Abend nach Mitternacht Fotos kopiert zu haben. "Ich habe Bilder in meinen Kleidern und Brottaschen und an meinem Körper versteckt, weil ich Angst hatte, an den Kontrollpunkten durchsucht zu werden", schilderte er am Donnerstag.
Die Aufnahmen, welche mindestens 6,786 Opfer dokumentieren, entstanden zwischen 2011 und 2013. "Caesars" Flucht erfolgte über Jordanien nach Qatar, wo Madhan mit einer Anwaltskanzlei arbeitete, mit der er die geschmuggelten Bilder aufbereitete, um das Assad-Regime für seine Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen.
Berichten zufolge werden in den Akten grausame Folterungen durch Elektroschocks, Hungern und Säureverätzungen beschrieben. Unter den Opfern sollen sich sich Männer und Frauen, sowie Kinder und Senioren befunden haben. "Caesars" Aussagen dienten auch der Umsetzungen des "Syria Civilian Protection Act" oder "Caesar Act", welcher US-Sanktionen über Unterstützer des syrischen Regimes verhängt.