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Täter nach Blutbad in Disco: "Hoffentlich lebt er noch"

Auf einem Disco-WC im Bermudadreieck wurde ein Mann verprügelt. Zwei Tschetschenen stürmten mit blutigen T-Shirts raus. Nun standen sie vor Gericht.

Florian Horcicka
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Zwei Tschetschenen wegen Blut-Orgie vor Gericht.
Zwei Tschetschenen wegen Blut-Orgie vor Gericht.
Helmut Graf

Die rotgefleckten, ehemals weißen T-Shirts der Angeklagten standen im Mittelpunkt des gestrigen Strafprozesses am Wiener Landesgericht. Abubakar T. und Scheich-Masur M. sollen auf der Toilette eines Wiener Innenstadt-Clubs einen jungen Mann bewusstlos geschlagen haben.

➤Mit den Worten "Hoffentlich lebt er noch" liefen sie dann am Türsteher vorbei und wollten flüchten.
Ein Grund für das eilige Verlassen des Lokals: Gegen Scheich-Masur M. bestand bereits ein aufrechter Haftbefehl wegen eines anderen Delikts.

Das Duo wollte dann im Taxi entkommen, wurde aber von der Polizei aus dem Auto gezerrt. Abubakar wehrte sich mit Hieben und verletzte die Beamten. Auch er war zuvor bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Opfer hatte Erinnerungslücken

Das eingeschüchtert wirkende Opfer konnte vor Gericht keine genauen Angabe zu seinen Peiningern machen. Es gab einige Widersprüche und mehrfach geänderte Aussagen der Beteiligten. Dem Schöffensenat reichten freilich die blutigen Kleidungsstücke der Angeklagten als Beweis. Das Urteil überraschte dennoch: Scheich-Masur M. wurde freigesprochen. Der von Anwalt Florian Kreiner engagiert verteidigte Abubakar T. wurde zu zwei Jahren Gefängnis, davon acht Monate unbedingt, verurteilt. Die beiden Urteile sind nicht rechtskräftig.