Am Donnerstag alarmierten mehrere Personen die Polizei Landeck, da sie gegen 1:00 Uhr aus dem Schlosswald Hilferufe gehört hatten. In weiterer Folge hielt eine Polizeistreife Nachschau. Diese Sofortfahndung wurde allerdings nach einigen Stunden ergebnislos eingestellt.
Gegen 09.00 Uhr wurden im Bereich Angedair/Öd neuerlich Hilferufe gemeldet, woraufhin ein großangelegter Sucheinsatz eingeleitet wurde. An der Suche waren das Bezirkspolizeikommando Landeck, die Alpinpolizei, eine Polizeidrohne, der Polizeihubschrauber "Libelle Tirol", die Bergrettung samt Suchhunden und die Feuerwehr beteiligt.
Aufgrund von weiteren Hinweisen wurde der Sucheinsatz schließlich auf die gegenüberliegende Hangseite, Bereich Thial bzw. Katlaun, verlegt. Die Suche wurde bis in die Abendstunden verlängert, jedoch gegen 18:50 Uhr ohne Ergebnis abgebrochen.
Erst gegen Freitagmittag brachte der Hinweis eines Jägers den Fall wieder ins Rollen. Er teilte der Polizeiinspektion Landeck mit, dass er im Bereich des Thial-Tobels Fußspuren und Spuren eines Koffertrolleys festgestellt habe – ein neuerlicher Sucheinsatz war die Folge.
Schlussendlich konnte der Reisetrolley auf 1400 Metern Seehöhe entdeckt werden. Darin befanden sich auch eine Geldtasche und Dokumente, die einem 43-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Esslingen zugeordnet werden konnten.
Durch weitere Erhebungen in Deutschland wurde der 43-Jährige schließlich gefunden. Er gab an, zu Weihnachten mit dem Zug nach Landeck gereist zu sein. In weiterer Folge begab er sich zu Fuß Richtung Gramlach und folgte einem Forstweg in Richtung Thial-Tobel. Dort verließ er den markierten Steig in unwegsames Gelände und kam schließlich nicht mehr weiter.
Da sein Mobiltelefon nicht mehr funktionsfähig gewesen sei, habe er laut um Hilfe gerufen. Die Nacht verbrachte der Deutsche dann im Wald. Am Donnerstagmorgen stieg er wieder ab, musste seinen Trolley allerdings zurücklassen.
Als er das Stadtgebiet von Landeck zu Fuß erreicht hatte, reiste er schließlich mittels Zug nach Deutschland zurück. Im Zuge der Befragung gab der Deutsche an, sich leicht verletzt zu haben. Zur Frage, warum er den Sachverhalt nach Erreichen des Stadtgebiets nicht gemeldet hatte, machte der Deutsche keine Angaben. Weitere Ermittlungen laufen.