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Taliban verschleppen österreichischen Rechtsradikalen

Aus "Urlaub bei den Taliban" wurde "Haft unter den Taliban": Ein Wiener Rechtsextremist wollte zeigen, dass Afghanistan für Rückführungen sicher ist.

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    Herbert F.: Das Gründungsmitglied der 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) ist in Afghanistan von den Taliban verschleppt worden.
    Herbert F.: Das Gründungsmitglied der 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) ist in Afghanistan von den Taliban verschleppt worden.
    Screenshot Youtube

    "Urlaub bei den Taliban" – unter diesem Titel schrieb Herbert F. für eine deutschsprachige rechtsextreme Zeitschrift. "Dass Afghanistan nach dem Sieg der Taliban über die US-Besatzer und deren Lakaien wieder sicher ist, schildert Völkerfreund Herbert F.* ausführlich in mehreren Beiträgen", pries man dies dort an.

    Nun haben die Taliban den 84-jährigen pensionierten Pädagogen und bekannten Wiener Rechtsextremen in Afghanistan inhaftiert. Offenbar soll er wegen "Spionage" schon vor Wochen festgenommen worden sein. Österreichische Rechtsradikale fordern das Außenministerium deswegen öffentlich dazu auf, alles für die Freilassung des Wieners zu unternehmen.

    "Konsularische Hilfe nur beschränkt möglich"

    Das Außenamt ließ wissen, dass man sich um eine Lösung bemühe, obwohl "konsularische Hilfeleistungen in Afghanistan selbstverständlich nur sehr beschränkt möglich" seien. Zuvor hatte es die Verhaftung eines österreichischen Staatsbürgers bestätigt, "der entgegen der seit Jahrzehnten bestehenden Reisewarnung nach Afghanistan gereist ist".

    In den nächsten vier Wochen solle die Taliban-Gerichtsbarkeit ein Urteil sprechen, berichtet der "Standard" unter Berufung auf Telegram-Kanälen.

    Wieso war er in Afghanistan?

    F. gehört demnach seit Jahrzehnten in die rechtsextreme Szene. Als Gründungsmitglied der 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) sei er "einer der Alten, deren Wort gehört wird", er verkehrte mit Holocaust-Leugnern und heutzutage den Identitären.

    Reisen an gefährliche Orte gehören zu den Leidenschaften des ehemaligen Lehrers. Letztes Jahr war er etwa im Osten der Ukraine – wo russische Rechtsextremisten auf Seiten der Ukraine gegen Moskau kämpfen.

    Dieses Jahr reiste er nach Afghanistan, von wo er begeistert von den lebhaften Basaren sprach und keine Not bemerkt haben will. So wollte F. zeigen, dass das Land unter den Taliban so sicher ist, dass man Geflüchtete unbedenklich dorthin abschieben könne, meint der "Standard". Das Vorgehen der Taliban gegenüber F. belege indes anderes.

    * Name gestrichen, aber der Redaktion bekannt

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