Trauer um Karli (†32)

Taucher in Wien – werdender Vater stirbt bei Einsatz

Ein Berufstaucher verunglückte bei Arbeiten in Simmering. Seine Lebenspartnerin erwartet ein Kind – jetzt wird Hilfe für die junge Familie gesammelt.
Christoph Weichsler
15.04.2025, 05:45

Am 4. April kam es im Wiener Kraftwerk Simmering zu einem tragischen Tauchunfall. Ein 32-jähriger Berufstaucher verlor bei Arbeiten in einem Wasserbecken die Funkverbindung zur Oberfläche – wir berichteten. Später wurde er leblos geborgen. Die genaue Todesursache ist noch unklar, die Ermittlungen laufen.

Bei dem Verstorbenen handelt es sich um "Karli". Der erfahrene Taucher war privat wie beruflich für seinen Einsatz bekannt – und hinterlässt nicht nur seine Kameraden in tiefer Trauer, sondern auch eine schwangere Frau." Wir sind untröstlich. Er ist viel zu früh von uns gegangen", kämpfte die tapfere Niederösterreicherin im Gespräch mit "Heute" mit den Tränen. Ihr Lichtblick: Im Oktober kommt das erste gemeinsame Kind des Paares auf die Welt – es wird jedoch tragischerweise ohne seinen Papa aufwachsen.

Ein letzter Einsatz – und ein Leben, das weitergehen muss

Karli hinterlässt nicht nur ein großes Loch im Leben seiner Kollegen und Freunde. Er hinterlässt eine Partnerin, die bald Mutter wird – und nun mit Trauer, Fragen und der Verantwortung für ein ungeborenes Kind allein zurückbleibt.

Spendenaktion:

Karli hinterlässt seine Frau, werdende Mutter. Mit Herz und Empathie wurde diese Spendenseite für die junge Familie ins Leben gerufen. Der Verlust wird nicht zu ersetzen sein, aber zumindest Frau und Kind können wir hiermit und mit Eurer Hilfe ein wenig Unterstützung leisten.

https://gofund.me/93008c02

Um sie in dieser schweren Zeit nicht allein zu lassen, wurde eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Die Aktion soll helfen, ein wenig Sicherheit zu geben, wo plötzlich alles zerbrochen ist.

Fünf Jahre für die Wasserrettung – ein Leben für andere

Karli war viele Jahre aktives Mitglied der Österreichischen Wasserrettung in Perchtoldsdorf. Dort engagierte er sich als Tauchreferent, Schwimmlehrer und im Bäderdienst. Seine Kameraden beschreiben ihn als verlässlich, offenherzig und immer bereit zu helfen – auch dann, wenn niemand hinsah.

Der Spitzname "Karli" war mehr als eine Koseform. Er stand für Nähe, für ein Lächeln, für einen, der mitanpackte, wenn es nötig war – und der mit einem lockeren Spruch die Stimmung hob, ohne die Ernsthaftigkeit der Sache aus den Augen zu verlieren.

Später konzentrierte sich Karli auf seine beruflichen Aufgaben: Als Feuerwehrtaucher und zusätzlich war er als Industrietaucher im Einsatz. Auch dort zeigte er das gleiche Engagement wie in seiner Zeit bei der Wasserrettung – bis zu jenem Einsatz, bei dem er nicht zurückkehrte.

Karli bleibt in Erinnerung

Karli war jemand, der im Hintergrund wirkte, aber Großes leistete. Viele beschreiben ihn als Geschenk – als einen, der andere nie vergessen hat. Jetzt wird er selbst unvergessen bleiben.

In den Geschichten, die man sich über ihn erzählt. In den Erinnerungen seiner Kameraden. Und in dem Kind, das ihn nie kennenlernen durfte – aber ganz sicher vieles von ihm mitbekommen wird.

{title && {title} } CW, {title && {title} } 15.04.2025, 05:45
Weitere Storys