Wegen Regenbogenfahne

Teenies attackieren Pärchen nach Pride Parade in Wien

Ein homosexuelles Paar wurde nach der Regenbogenparade in der Wiener City angepöbelt und attackiert. Die Opfer sind sprachlos.
Maxim Zdziarski
17.06.2025, 05:45
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Am Samstag fand in der Wiener Innenstadt die Regenbogenparade statt. Die Veranstaltung ist nicht bloß ein Fest. Sie ist seit jeher eine Demonstration – gegen Hass, gegen Gewalt, gegen Ausgrenzung. Mit dabei war auch ein Pärchen aus Vösendorf (NÖ), das von der Parade mehr als nur begeistert war.

Auf dem Weg nach Hause beschlossen Reinhard (24) mit seinem Mann (40) in Begleitung des Bruders (21) und der Mutter (46) einen Abstecher zum Schlossparkfest in Vösendorf zu machen. Der 24-Jährige hatte eine Regenbogenfahne umgehängt, die offensichtlich einem Jugendlichen ein Dorn im Auge war. "Schon gegen 19 Uhr pöbelte uns der junge Mann beim Tisch an. Ging dann aber wieder", erzählt Reinhard im "Heute"-Talk.

Teenie-Bande geht auf Paar los

Doch der Zwischenfall sollte noch ein Nachspiel haben. Als das Pärchen gegen 00.30 Uhr nach Hause gehen wollte, soll derselbe Teenager erneut Schimpftiraden in Richtung der beiden Männer geschrien haben. "Wir fragten dann, was das soll und schon ging es los", erzählt der 24-Jährige. Mehrere Jugendliche, darunter auch Mädchen, sollen auf das homosexuelle Paar losgegangen sein. Reinhards Bruder (21) ging dazwischen und versuchte sie davon abzuhalten – und wurde dabei verletzt. Es kam zu Schlägen, Watschen und Tritten.

Das Opfer der Attacke erlitt dabei zahlreiche Prellungen.
Leserreporter

"Es waren ca. zehn Leute, die uns attackierten. Wäre mein Bruder nicht dabei gewesen, wäre es wohl noch schlimmer ausgegangen", zeigt sich Reinhard schockiert. Die alarmierte Polizei konnte die mutmaßlichen Täter wenig später ausfindig machen.

Beschuldigte erst 14 und 15 Jahre alt

Eine Pressesprecherin der Niederösterreichischen Polizei bestätigte gegenüber "Heute" den Einsatz. Das Opfer wurde bei der Attacke leicht verletzt, verweigerte jedoch eine notfallmedizinische Behandlung vor Ort und begab sich selbstständig zu einem Arzt. Im Zuge des Einsatzes konnten zwei Tatverdächtige ausgeforscht werden: Es handelt sich dabei um einen 14-jährigen und einen 15-jährigen Österreicher. Das Duo wurde wegen Körperverletzung angezeigt.

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Der Schock sitzt bei der gesamten Familie nach wie vor tief. "Wir haben Anzeige erstattet und fordern eine konsequente Aufklärung. Gewalt gegen queere Menschen ist kein Einzelfall. Sie ist real und sie muss aufhören."

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