Erst vor vier Tagen kam es zu einer Explosion in der Wiener Donaustadt. Nun haben die berüchtigten Bankomatsprenger wieder zugeschlagen – diesmal jedoch am anderen Ende der Stadt.
Die Täter platzierten am Montag gegen 2.45 Uhr einen Sprengsatz an einem Geldautomaten in der Oberbank-Filiale auf der Laxenburger Straße (Wien-Liesing) und jagten diesen in die Luft. Die sofort alarmierte Polizei war binnen weniger Minuten vor Ort, doch die großangelegte Sofortfahndung blieb ohne Erfolg.
Bislang ist noch unklar, ob die Täter es überhaupt geschafft haben, Bargeld zu erbeuten. Im völlig demolierten Foyer der Bank lagen nämlich nach dem Coup noch Geldscheine am Boden zerstreut. Die Kriminalpolizei ermittelt nun auf Hochtouren nach der Bande.
Bei den Hintermännern dürfte es sich um die in den Niederlanden und Deutschland berüchtigte Audi-Bande handeln. Seit mehreren Monaten treibt diese auch in Österreich ihr Unwesen. Der Name kommt von den präferierten Fluchtfahrzeugen der Gangster, die gern mit hochmotorisierten Audi-Modellen flüchten.
Grund dafür ist das gute und vergleichsweise einfache Handling der Autos, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten. Außerdem gibt es viele solcher und ähnlicher Audi-Modelle im Straßenverkehr, was die Fahndungschancen der Polizei unter Umständen schmälern kann.
Die Bandenmitglieder kommen aus den Benelux-Staaten und haben meist marokkanische Wurzeln. Aktuell geht man davon aus, dass zwischen 200 und 500 Personen an den Machenschaften beteiligt waren bzw. sind.