Wie "Heute" berichtete, kam es in den frühen Morgenstunden erneut zu einer Bankomatsprengung. Unbekannte Täter sprengten gegen 2:45 Uhr einen Geldautomaten in einem Einkaufszentrum. Durch die offenbar auch für die Bande überraschend heftige Explosion wurde das Fluchtfahrzeug der Täter so stark beschädigt, dass die vier Männer ohne Beute zu Fuß fliehen mussten.
"Heute" hat recherchiert, was in den dramatischen Minuten nach der Explosion passierte. Hier das Protokoll:
Die Explosion: Um 2.45 Uhr fliegt ein Bankomat im Einkaufszentrum SEP in Gmunden mit einem ohrenbetäubenden Knall in die Luft. Die Detonation ist so stark, dass das Fluchtauto der vier maskierten Täter schwer beschädigt wird. Die Männer können den Wagen nicht mehr starten.
Die Flucht: Direkt nach der Explosion, etwa um 2.46 Uhr, beschließen die Täter, zu Fuß zu flüchten. Sie lassen den Wagen stehen und laufen ohne Beute davon.
Die Maturafeier: Die Verdächtigen Männer laufen in südöstliche Richtung davon, überqueren die Druckereistraße, die östlich des Einkaufszentrums verläuft. Am Parkplatz des BRG Gmunden feiern gerade zehn bis 15 Schüler die schriftliche Matura. Die Maturanten haben bei der Schule um Erlaubnis angefragt, am Parkplatz zu feiern und zu übernachten. Manche schlafen schon in ihren Autos. Zuvor haben sie in der Schule Tische und Sesseln durcheinandergebracht, die üblichen Maturastreiche.
Der Raub: Die maskierten Männer laufen auf den Parkplatz, suchen ein geöffnetes Auto. Sie reißen die Tür von einem Wagen auf, in dem drei Mädchen schlafen. Die Schülerinnen finden im Schock den Autoschlüssel nicht, laufen dann davon. Die Männer gehen zum nächsten Pkw, durchsuchen die Schüler. Bei einem, der in einem Einkaufswagerl geschlafen hat, finden sie den Schlüssel zu einem VW Tiguan. "Sie drohten den Jungs mit einem Messer", sagt eine Schülerin, das berichten Ermittler. Die Maturanten werden zwei Stunden lang befragt, sie stehen unter Schock. Die Schüler hatten am Freitag frei.
Die Flucht: Die Bande montiert am Wagen gelbe, niederländische Kennzeichen. Das vermutet zumindest die Polizei. Damit rasen die vier Männer dann davon.
Die Fahndung: Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung mit Unterstützung der Cobra, der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) und lokalen Polizeikräften bleibt zunächst erfolglos. Das Landeskriminalamt übernimmt am Vormittag die Ermittlungen.
Die Polizei bittet dringend um Hinweise zum Verbleib des Fluchtfahrzeugs oder der Täter unter der Telefonnummer 059133/403388.