Drei eingesackt – einer fehlt wohl noch: Wie berichtet lieferten sich in der Nacht auf Sonntag mutmaßliche Bankomat-Sprenger eine filmreife Verfolgungsjagd mit der Polizei. Die Exekutive hält es für "sehr wahrscheinlich", dass sie für den Coup am Freitag in Gmunden verantwortlich sind.
Durch die offenbar auch für die Bande überraschend heftige Explosion wurde das Fluchtfahrzeug der Täter so stark beschädigt, dass die vier Männer ohne Beute zu Fuß fliehen mussten. Bis sie versuchten, drei Jugendlichen ihre Autoschlüssel zu rauben.
Sie sollen sie mit einem Messer bedroht haben. Schließlich übergab ein Bursch den Maskierten den Schlüssel zu seinem grauen VW Tiguan, mit dem sie flüchteten – später fand man den Wagen ausgebrannt in einem Wald.
In der Nacht auf Sonntag gab es dann den Durchbruch: Gegen 23.30 Uhr fiel Beamten des Landeskriminalamts OÖ ein verdächtiger Wagen in Linz-Urfahr auf – der war schon im Zuge der Ermittlungen ins Visier der Kriminalisten geraten.
Als die Insassen die Polizei bemerkten, gaben sie Gas. Die Flucht führte über die Mühlkreisautobahn (A7) und die Westautobahn (A1) – mit teilweise unfassbaren 260 km/h. Andere Verkehrsteilnehmer wurden dabei laut Polizei massiv gefährdet. Kurz nach Mitternacht verließen die Flüchtigen die A1 bei Seewalchen (Bez. Vöcklabruck). Eine Alarmfahndung wurde ausgelöst und die deutschen Behörden informiert.
Nach rund 140 Kilometern Verfolgungsjagd war dann plötzlich Schluss. Gegen 1.30 Uhr kam die Meldung der bayerischen Nachbarn: Das Fluchtauto hatte bei Marktl am Inn nahe der Grenze einen schweren Unfall.
Ersten Informationen zufolge dürften die Verdächtigen auf einen großen Erdwall gefahren und dort gegen einen Baum gekracht sein. Die drei Insassen wurden dabei schwer und teilweise lebensgefährlich verletzt. Bei den Beschuldigten handelt es sich laut der Exekutive um einen 35-Jährigen und zwei 36-Jährige niederländische Staatsangehörige. Ein weiterer Verdächtige soll noch auf der Flucht sein.
Ob die Bande auch für ähnliche Taten verantwortlich ist, wird noch ermittelt. "Akribischer Ermittlungsarbeit des Landeskriminalamtes ist es zu verdanken, dass das Fluchtauto und die Beschuldigten ausgeforscht werden konnten", bedankt sich Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in einem ersten Statement.