Experte enthüllt

Darum haben Bankomatsprenger Österreich im Visier

Hinter den Bankomatsprengungen in Österreich steckt wohl die holländische "Mocro-Mafia". Nun sollen neue Schutzsysteme kommen.
Newsdesk Heute
26.05.2025, 13:01
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Ein bisher quasi nicht dagewesenes Phänomen macht in den letzten Jahren in Österreich Mode: Bankomatsprengungen. Ganze 20 Fälle gab es bereits in diesem Jahr, also fast genau einen pro Woche.

Zuletzt sorgte eine Tat in Gmunden (OÖ) für Aufsehen, wo die Täter nach einer langen und waghalsigen Verfolgungsjagd schließlich in Bayern verunfallt gestoppt werden konnten. Immer wieder führt die Spur dabei in die Niederlande ("Heute" berichtete). Und das ist kein Zufall.

Holländische Bankomaten sind zu sicher

Im Ö1-Morgenjournal packt der Kriminologe Jasper van der Kemp von der Freie Universität Amsterdam über die Hintergründe aus. "In den Niederlanden sind Bankomaten mittlerweile so gut gesichert, dass es für Kriminelle zu schwierig geworden ist, sie zu knacken. In Deutschland und Österreich ist es jedoch einfacher, da dort die Bankomaten nicht gleich gut gesichert sind."

Dahinter steckt die sogenannte "Mocro-Mafia", deren Mitglieder überwiegend marokkanische Wurzeln haben und in den Benelux-Staaten aktiv sind. Vor gut 15 Jahren starteten sie in Utrecht mit Bankomatsprengungen. Herkömmliche Banküberfälle waren wegen der gestiegnen Sicherheitsvorkehrungen zu schwierig geworden.

Neue Maßnahmen geplant

"Ein Bankomat ist hingegen eine der einfachsten Möglichkeiten, um an eine große Menge Bargeld zu kommen", erläutert van der Kemp. In den Niederlanden reagierten Behörden und Banken mit immer schärferen Sicherheitsmaßnahmen – und so weichen die Verbrecher auf nahegelegene Länder wie Deutschland und Österreich aus.

Bei den Sprengungen bedienen sie sich in der Regel der "Pizzastück-Methode". Dabei werden sehr kleine und flache Sprengsätze in den Geldausgabeschlitz gelegt. Als einzige echte Möglichkeit dagegen wurde in den Niederlanden die Zugänglichkeit von Bankomaten in der Nacht erschwert.

Laut Ö1 wollen nun auch hierzulande Innenministerium und Banken zusätzliche Schutzsysteme umsetzen. Dazu zählen erneuerte Farbsysteme, um die Geldscheine unbrauchbar zu machen, Sprühnebel und KI-gestützte Videoüberwachung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 26.05.2025, 13:38, 26.05.2025, 13:01
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