Chaos nach Stromausfall

Blackout-Experte – "Genau das kann bei uns passieren"

Nach dem Blackout in Südeuropa sprach "Heute" mit Buchautor und Experten Markus Unterauer – er sagt: "Genau so etwas kann auch bei uns passieren."
Christian Tomsits
29.04.2025, 17:10

Nach dem großen Blackout in Spanien sowie Teilen von Portugal und Südfrankreich wurde die Stromversorgung nach weniger als 24 Stunden wieder weitgehend hergestellt – die Auswirkungen des Ausfalls waren dennoch massiv.

Ampeln, alle Züge und das gesamte Handynetz fielen vor Ort stundenlang aus, Spitäler mussten auf Notstrom-Aggregate zurückgreifen und Patienten ausquartieren. Auf den Straßen brach ein Verkehrschaos aus, Tausende Menschen blieben in Aufzügen stecken, die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Zudem blieben alle Supermärkte zu.

Was den massiven Stromausfall ausgelöst hat, wird derzeit noch untersucht. Vom Cyber-Angriff bis zu einem Brand unter einer Stromleitung oder atmosphärischen Einflüssen reichen mögliche Erklärungen. Einer, der weiß, wie das alles einzuordnen sei, ist Experte Markus Unterauer aus Linz. Der Buchautor von "Blackout – das Notfallvorsorgebuch für Österreich" ist sicher: "So ein Blackout wie dort, kann auch bei uns jederzeit passieren."

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zVg

In Österreich würden jedoch gänzlich andere Voraussetzungen vorherrschen. Das Bahnnetz muss nicht gezwungenermaßen mit in die Knie gehen. "Die ÖBB hat ein eigenes Stromnetz", so der Autor. Außerdem hätten Kommunen in Österreich bereits viel getan bei der Blackout-Vorsorge, Organisationen viel Kompetenz aufgebaut. "Die Awareness (Anm.: das Bewusstsein) ist in ganz Europa ziemlich hoch", weiß er. Man habe auch in Spanien gesehen, wie schnell alles wieder im Griff war.

Dennoch gilt: Vorsorge ist der beste Schutz vor Panik: "Essensvorräte, Wasser, ein bisschen Bargeld und eine Taschenlampe einlagern – sich vorab so viele Informationen wie möglich holen", das würde laut dem Autor im Ernstfall den Unterschied machen.

Hilfe bei einem Blackout – hier bekommst du sie

Besonders bei medizinischen Notfällen sollte man wissen, wo die nächste Anlaufstelle wäre. Gemeinden sind für deren Errichtung verantwortlich – zumeist kommen Ämter, Magistrate oder Gemeindezentren infrage. Dort könne man etwa Medikamente kühlen oder per Funk Hilfe holen. Denn der Experte gibt zu bedenken: "Wenn das Handynetz zusammenbricht, kann ich keine Rettung oder Feuerwehr rufen."

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