Die jüngsten, massiven Stromausfälle in Spanien und Portugal sind eine Warnung: Die menschengemachte Klima-Erwärmung kann Energie-Blackouts in mehrfacher Hinsicht verschlimmern und auch häufiger auftreten lassen.
Intensivere Hitzewellen, Dürren, Stürme und Überschwemmungen können die Strom-Infrastruktur (vor allem Stromleitungen) schwer beschädigen, Umspannwerke überfluten oder Kraftwerke lahmlegen – und auf diese Weise großflächige Stromausfälle hervorrufen oder zumindest verstärken.
Viele Kraftwerke, insbesondere solche, die auf Kühlung durch Flusswasser angewiesen sind, können bei niedrigen Wasserständen oder erhöhter Wassertemperatur nicht effizient arbeiten. Dürre oder zu warme Flüsse können ihre Leistung einschränken oder zu Notabschaltungen führen.
Der jüngste massive Stromausfall in Spanien und Portugal könnte durch die globale Erwärmung begünstigt worden sein. Analysen deuten auf extreme Temperaturvariationen hin, die Synchronisationsprobleme im westeuropäischen Stromnetz verursachten. Solche extremen Wetterbedingungen, einschließlich plötzlicher Temperaturwechsel, nehmen durch die Klimakrise zu und können die Stabilität von Stromnetzen großflächig beeinträchtigen. Zudem können wetterabhängige Energieträger wie Wind- und Solaranlagen die Netzstabilität gefährden.
Bei extremer Hitze steigt der lokale und regionale Stromverbrauch stark an, vor allem durch stromfressende Klimaanlagen. Dieser oft sprunghafte Mehrbedarf kann Stromnetze schnell überlasten und im schlimmsten Fall zu großflächigen Ausfällen der Versorgung führen.
Auch verheerende Waldbrände, die von der Klimakrise angeheizt werden, können vor allem in trockenen Regionen Stromleitungen zerstören oder dazu führen, dass Netze vorsorglich abgeschaltet werden müssen – wie es beispielsweise in Kalifornien oft geschieht.
Die menschengemachte, globale Klima-Erwärmung beeinflusst zudem die Verfügbarkeit und Intensität von Wind und Wasser – was die Stabilität und reibungslose Funktion von erneuerbaren Energiequellen beeinträchtigen kann.
Klimabedingte Schäden an Transportwegen oder Lieferketten können zudem das Heranschaffen von Ersatzteilen oder Brennstoffen verzögern, was wiederum die Wiederherstellung der Stromversorgung erschwert oder gar verunmöglicht.
Die Klimakrise muss auch nicht immer direkter Auslöser sein, um eine Katastrophe hervorzurufen: Ein Stromausfall während einer – auch nicht ursächlichen – Hitzewelle oder eines Wintersturms kann besonders gefährlich sein, da Heizung, Kühlung, Kommunikation und medizinische Versorgung ausfallen können – mit teils tödlichen Folgen.