Wann es heuer so weit ist

30 Grad – Erster Hitzetag in Österreich immer früher

Klima-Hammer: Die "magische" 30-Grad-Grenze wird in Österreich immer früher erreicht, wie aktuelle Untersuchungen von Meteorologen beweisen.
Bernd Watzka
30.04.2025, 10:43

Jetzt geht's los! Der Sommer hält heuer bereits Ende April in Österreich Einzug. Am 29. April wurden in Innsbruck 26,3 Grad gemessen, für 30. April wurden 27 Grad prognostiziert, und rund um den "Tag der Arbeit" legt die Sonne noch ein ordentliches Scherflein zu.

Zudem sorgt das Hoch "Quendolin" für viel Sonnenschein und selbst in den heimischen Bergen meist für stabile Verhältnisse. Es gibt also nur geringes Gewitterrisiko, wie die ORF-Wetterredaktion berichtet.

Klima-Erwärmung dehnt Sommer aus

Am 2. und 3. Mai können erstmals in diesem Jahr 30 Grad in Österreich erreicht werden, viel früher als im langjährigen Schnitt. Ab dieser Temperatur spricht man in der Meteorologie von einem heißen Tag.

Die 30-Grad-Marke fällt in Österreich durch die menschengemachte Klima-Erwärmung also immer früher, wie die Auswertung der ORF-Wetterredaktion beweist.

In 1960er-Jahren fiel 30-Grad-Grenze Ende Mai

Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es die ersten 30 Grad in Österreich durchschnittlich erst am 30. Mai. In der Klimaperiode 1991 bis 2020 wurde es im Schnitt bereits am 19. Mai erstmals so richtig heiß. In den vergangenen zehn Jahren ist der Zeitpunkt für den ersten "30er" bereits auf den 14. Mai vorgerückt.

Im Vorjahr war es am 7. April erstmals heiß

Letztes Jahr wurde der früheste 30-Grad-Tag in der heimischen Messgeschichte aufgestellt – und zwar bereits am 7. April in Bruck an der Mur. 2023 dauerte es hingegen ungewöhnlich lange, da wurde es am 18. Juni erstmalig heiß. Noch länger verschont von der Hitze wurde Österreich 1989: Erst am 2. Juli wurden in Bruckneudorf (Burgenland) 30 Grad registriert.

Hitze vor allem in Westösterreich

Anwärter für den ersten "30er" des Jahres sind am Freitag besonders Innsbruck (Tirol) und Bludenz (Vorarlberg). Am Samstag sind dann vor allem im Osten und Süden 30 Grad zumindest in Reichweite. Danach geht das Sommer-Intermezzo mit Regenschauern und kräftigen Gewittern wieder zu Ende.

2025 war wärmster März in Europa

Das heurige Jahr hat es in sich: Der März 2025 war der wärmste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Europa und der zweitwärmste weltweit. Er zeigte deutliche Trocken- und Nässe-Anomalien in Europa, so der EU-Klimadienst Copernicus. Extrem heiß dürfte auch der heurige Sommer werden.

Wie sich die Klima-Erwärmung auf Österreich auswirkt

Die Auswirkungen der Klimakrise sind in Österreich bereits spürbar und werden sich in den kommenden Jahrzehnten weiter verstärken. Hier nun die wichtigsten Bereiche, in denen Veränderungen beobachtet werden oder zu erwarten sind.

Acht dramatische Folgen der globalen Erderwärmung

  • 1. Temperaturanstieg: Österreich erwärmt sich etwa doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Jahresdurchschnittstemperatur um über 2 Grad gestiegen.
  • 2. Gletscher- und Schneeschmelze: Massive Gletscherrückgänge in den Alpen (z. B. Pasterze, Gepatschferner). Kürzere Schneesaisonen und weniger natürliche Schneesicherheit in mittleren Höhenlagen – kritisch für den Wintertourismus.
  • 3. Wasserhaushalt: Häufigere und längere Trockenperioden, besonders im Osten Österreichs. Gleichzeitig zunehmende Starkregenereignisse führen zu Überschwemmungen und Murenabgängen.
  • 4. Landwirtschaft: Veränderte Vegetationszeiten, neue Schädlinge und Krankheiten. Höhere Ernteausfälle durch Trockenheit oder extreme Wetterereignisse. Chancen für neue Kulturen (z. B. Weinbau in höheren Lagen), aber die Risiken überwiegen.
  • 5. Gesundheit: Hitzewellen mit zunehmenden Hitzetoten, besonders in Städten. Verbreitung neuer Krankheitsüberträger wie Zecken oder Tigermücken.
  • 6. Natur & Biodiversität: Veränderungen in Tier- und Pflanzenverbreitung. Verlust von alpinen Lebensräumen, z. B. durch Rückgang des Permafrosts.
  • 7. Tourismus: Wintertourismus leidet unter Schneemangel. Sommertourismus könnte profitieren, etwa durch Wander- und Badetourismus.
  • 8. Wirtschaft & Infrastruktur: Schäden durch Extremwetter (z. B. Sturm, Hagel) nehmen zu. Kosten für Schutzmaßnahmen (z. B. Hochwasserschutz) steigen.
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 30.04.2025, 11:07, 30.04.2025, 10:43
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