Einen Vorgeschmack auf den Sommer gaben bereits ein paar Tage Mitte April. Sonnig, heiß – aber bleibt das so? Erleben wir einen heißen und trockenen Sommer oder müssen wir mit verregneten Juli- und Augustwochen rechnen? Antwort geben neue Vorhersagen für den Sommer 2025. Und darin zeichnen sich deutliche Trends ab.
Was die Temperaturen in Österreich angeht, sind sich die Meteorologen einig: Der Sommer wird mit großer Wahrscheinlichkeit erneut sehr warm. Vergleichswert ist dabei immer der Durchschnitt der Sommer 1991 bis 2020 – und es ist nahezu sicher, dass die Temperaturen in diesem Jahr höher liegen werden.
Sowohl das Modell von EU-Klimadienst Copernicus als auch jenes des staatlichen US-Wetterdienstes NOAA zeigen einen "deutlich zu warmen Sommer. Man muss von Hitzewellen ausgehen und auch von Dürrephasen, diese dann speziell im Juli und August", so Martin A. Puchegger zu "Heute".
Auch das europäische Vorhersage-Institut ECMWFsagt voraus, dass der Sommer in Österreich überdurchschnittlich warm wird. Mai, Juli, August und September dieses Jahres werden höchstwahrscheinlich wärmer werden als frühere Sommer, nur im Juni ist die Vorhersage nicht ganz so sicher.
Österreich ist mit den aktuellen Hitze- und Dürreprognosen für Juli und August kein Einzelfall. Die Karte des ECMWF leuchtet fast überall auf der Welt rot – es wird also viel zu warm im heurigen Sommer. Über Südosteuropa könnte sich zudem eine Hitzeglocke bilden, die sich bis nach Österreich ausbreiten kann.
Die gute Nachricht: Mai und Juni könnten laut Prognosen mehr Regen bringen als im Durchschnitt. Hoffnung bestehe, dass unser Regen-Defizit im Mai und Juni ausgeglichen wird. Insbesondere das Grundwasser muss wieder rechtzeitig aufgefüllt sein, bevor die Sommerhitze loslegt.
Regnet es weniger als erwartet, würde ein trockener Boden die Sommer-Hitzewellen massiv verstärken. Dann besteht die Gefahr, dass der Sommer 2025 extremst heiß wird – eventuell sogar mit neuen Hitzerekorden. Die Schlüsselrolle fällt dabei dem Juni zu, so die Meteorologen.
Die Prognosen sind wenig überraschend. Durch die fortschreitende Klimakrise wird es wärmer. 2023 und 2024 haben wir die beiden heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnung erlebt. Dass auch der Sommer 2025 wärmer wird als in früheren Jahren, ist da nur logisch.
"Es ist schon sehr lange her, dass wir einen Sommer hatten, der deutlich kühler war als das langjährige Mittel", bestätigte Florian Imbery vom DWD.
Im Zeitraum von 1961 bis 1990 meldeten Österreich Landeshauptstädte durchschnittlich zwischen 3 und 12 Hitzetage pro Jahr. 1991 bis 2020 stieg dieser Wert auf 9 bis 23 Hitzetage jährlich. In extrem heißen Jahren gibt es heutzutage bei uns sogar mehr als 40 Hitzetage pro Jahr. Ohne globalen Klimaschutz könnte sich diese Zahl bis 2100 verdreifachen.
Dass es in Österreich und Europa wärmer wird, zeigt auch der Climate Report 2024. Europa ist demnach der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt, doppelt so schnell wie die Welt als ganze. Allein in Österreich ist die Temperatur seit der vorindustriellen Zeit (1850–1900) um 2,9 Grad gestiegen.
Wenn es insgesamt wärmer wird, heißt das auch: Hitzewellen werden häufiger und intensiver. Auch Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt, werden uns immer öfter den Schlaf rauben. Und es wird noch heißer.
"Vor dem 21. Jahrhundert hatten wir nie Tage mit 40 Grad und mehr", sagt Imbery. "Aber solche Ereignisse werden immer häufiger." Gut möglich also, dass es auch im Sommer 2025 extrem heiß wird.