Experten für strengere Limits

Tempo 30 – Verkehrslärm halbiert sich für Anrainer

Neuer Zündstoff für die heimische Tempolimit-Debatte: Der VCÖ fordert als Maßnahme gegen Verkehrslärm Tempo 30 im Ort und Tempo 100 auf der Autobahn.
Bernd Watzka
30.04.2025, 06:01

Niedrigere Tempolimits reduzieren hörbar die Lärmbelastung. Tempo 30 statt 50 nehme "das menschliche Ohr so wahr wie die Halbierung der Verkehrsmenge". Auf Freilandstraßen reduziere Tempo 80 statt 100 die Lärmbelastung, so die Mobilitätsorganisation VCÖ zum "Tag gegen Lärm" am 30. April.

Auf Autobahnen und Schnellstraßen solle in betroffenen Gebieten zur Lärm-Entlastung von Anrainern künftig Tempo 100 statt 130 umgesetzt werden, so die VCÖ-Experten.

Jeder dritte Österreicher von Verkehrslärm belastet

Jede dritte Person in Österreich ist von Verkehrslärm belastet, verweist der VCÖ auf aktuelle Daten der Statistik Austria. Häufigster Lärmerreger sei Kfz-Verkehr, der von 84 Prozent als Verursacher genannt wurde. Niedrigere Tempolimits, Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet und die Förderung von Radfahren seien wirksame Maßnahmen gegen Verkehrslärm, so der VCÖ.

Hohe Belastung für Anrainer

"Zu viel Verkehr und zu hohes Tempo erhöhen für Anrainer die Belastung", sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Im aktuellen Mikrozensus der Statistik Austria gaben 34 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren an, von Verkehrslärm belastet zu werden. Das seien in Summe 2,6 Millionen Menschen.

Davon geben 84 Prozent den Kfz-Verkehr als Ursache an, zehn Prozent den Flugverkehr und sechs Prozent Eisenbahnen und Straßenbahnen, so die jüngsten Daten.

Maßnahmen einfach umsetzbar

Dauerhafte Lärmbelästigung könne laut VCÖ Schlafstörungen, erhöhten Blutdruck oder sogar Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen. Es gebe aber bereits wirksame Maßnahmen dagegen, die man auch rasch umsetzen könne – wie eben strengere Tempo-Limits im Straßenverkehr.

Gemeinden sollen Gehen und Radfahren fördern

Gemeinden und Städte können die Verkehrslärmbelastung für die Bevölkerung auch reduzieren, indem sie Gehen und Radfahren forcieren. Der VCÖ rief dazu auf, bis zum 4. Mai Problemstellen beim Radfahren auf einer Online-Karte auf der Website des VCÖ zu markieren. Die Einträge werden gesammelt und an die Verkehrsbehörden weitergeleitet, hieß es.

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