Die Mitterhofgasse im 21. Wiener Gemeindebezirk war bereits vor einigen Wochen in den Schlagzeilen, als zu Silvester mehrere Polizisten von Jugendlichen angegriffen worden waren – "Heute" berichtete. Insgesamt 260 Identitätsfeststellungen wurden am besagten Abend durchgeführt - auch drei Festnahmen gab es laut Wiener Polizei. Der berüchtigte Dr.-Franz-Koch-Hof hat sich in den vergangenen Jahren offensichtlich zum Problemviertel entwickelt. Einige Anrainer sprechen gar von einer "Ghettobildung".
Am Sonntag spielten sich erneut filmreife Szenen ab. Offensichtlich versammelten sich zahlreiche Jugendliche in der Gemeindebauanlage, um einen Videoclip zu drehen. Doch Augenzeugen wollen bedrohliche Szenen gesehen haben, griffen zum Telefon und alarmierten den Notruf.
"Die haben extrem laute Böller gezündet und mit Waffen hantiert", so ein Anrainer gegenüber "Heute". Binnen kürzester Zeit waren dutzende Polizisten vor Ort.
Wie die LPD Wien gegenüber "Heute" bestätigt, kontaktierten mehrere Anrainer gegen 15 Uhr die Wiener Polizei, weil es in der Mitterhofgasse ordentlich gekracht habe. Die Beamten trafen kurze Zeit nach der Alarmierung ein und kontrollierten die Ausweise der Anwesenden im Fußballkäfig der Siedlung. Dabei soll es allerdings geblieben sein.
"Dort fand ein Musikvideodreh statt, bei dem Pistolenattrappen verwendet wurden. Für einen lauten Knall sorgte ein Böller, der von jemandem gezündet worden sein soll, der zuvor aufgefordert worden war, den Drehort zu verlassen", so Pressesprecher Markus Dittrich gegenüber "Heute". Es kam allerdings weder zu Anzeigen noch zu Festnahmen.