Kurz nach 1 Uhr wurde die Polizei am Freitag zu einem Autohaus in Leonding (Bez. Linz-Land) gerufen. Eine Jugendbande steht im Verdacht, dort eine Fensterscheibe zum Schauraum eingeschlagen zu haben. Beim Einbruch wurde der Schlüssel eines sündteuren Fahrzeugs gestohlen.
Die Beamten fuhren hin und sahen am Straßenrand den SUV stehen. Am Steuer saß ein 14-jähriger Bursch aus Amstetten (Niederösterreich). Ebenfalls im Wagen war sein 13-jähriger Bruder und ein Mädchen (14) aus Steyr.
Als die Teenies die Polizei sahen, gab der Lenker plötzlich Gas. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd krachte er durch die Hecke auf das Grundstück der Familie. Die Jugendlichen liefen davon, wurden aber schnell von den Beamten geschnappt. Der 14-Jährige wurde bei dem Unfall verletzt und ins Spital gebracht.
Bei dem Unfall wurde die Hecke an zwei Stellen niedergemäht, das Gewächshaus der Familie wurde schwer beschädigt. Auch am schwarzen Luxus-SUV (Land Rover Defender, ca. 85.000 Euro) entstand erheblicher Sachschaden.
Den eigentlichen Crash mitten in der Nacht hatte die Familie nicht einmal mitbekommen. Erst am Morgen kam dann der Schock: "Es war schon eine skurrile Situation", so eine Anrainerin gegenüber "Heute". "Du wachst auf, und auf einmal steht ein Auto in deinem Garten."
„Du wachst auf, und auf einmal steht ein Auto in deinem Garten.“Betroffene Anrainerin
Die verdutzte Familie verständigte daraufhin die Polizei. Während die Beamten ihnen erklärten, was in der Nacht passiert war, wurde der Luxus-SUV auch schon wieder abgeschleppt. Die Teenager, für die die Unschuldsvermutung gilt, dürften in der Umgebung immer wieder für Probleme sorgen. Es soll auch nicht ihr erster Auto-Diebstahl gewesen sein.
Dem 14-jährigen Lenker droht jetzt ein rechtliches Nachspiel. Der betroffene Pächter des Gartens zeigte aber Mitgefühl für die jugendlichen Straftäter: "Sie gehören natürlich besser kontrolliert, sodass sie keine Straftaten mehr begehen können. Aber man muss sich um sie kümmern." Man solle versuchen, sie wieder in die Gesellschaft zurückzuführen.
Nach dem ersten Schock nahm die Familie den Vorfall mit Humor. Denn: Es war nicht das erste Mal, dass ein Auto in ihren Garten kracht. "Das ist jetzt schon das dritte Mal", erzählt die Anrainerin. "Das liegt an der Straße, die hier einen Knick macht."
Nach dem ersten Vorfall wurde zwar ein prominentes Hinweisschild aufgestellt. Im Dunkeln sei die leichte Biegung der Kreuzung trotzdem leicht zu übersehen. "Wir hoffen jetzt einfach, dass es bei drei Mal bleibt", so die Frau.