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Tempo 30 spart weder Emissionen noch Sprit

Heute Redaktion
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Keine Emissionsvorteile bringt einer neuen Studie der Technischen Universität (TU) Wien zufolge eine Temporeduktion im Ortsgebiet von 50 auf 30 km/h. Einzelne Vorteile würden nur dann zustande kommen, wenn die Temporeduktion nicht durch bauliche Maßnahmen erzwungen wird, sondern ein möglichst gleichmäßiger Verkehr gefördert wird.

Sogar bei günstigsten Annahmen seien manche Emissionen bei Tempo 30 sogar höher als bei Tempo 50, so die Studienautoren.

Bei der Studie wurden verschiedene Geschwindigkeitsprofile und Fahrzeugkategorien sowie technische Entwicklungen berücksichtigt. Im Fokus standen die Emissionen CO2 (Kohlendioxid), Partikel, NOx (Stickoxide) und NO2 (Stickstoffdioxid). Tempo 30, so das Ergebnis der Berechnungen, hat keinen positiven Effekt auf die Luftqualität oder auf den Kraftstoffverbrauch. "Bauliche Verkehrsberuhigungen (also Schwellen etc., Anm.) erhöhen den Emissionsausstoß gegenüber Tempo 50 sogar deutlich", berichtete Geringer. Ein Grund ist die Ungleichförmigkeit des Geschwindigkeitsprofils.

"Nur unter den günstigsten Randbedingungen hätte beim Treibhausgas CO2 der Schwerverkehr (bei einer Reduktion auf Tempo 30, Anm.) einen Vorteil von bis zu 18 Prozent, der Personen-Individualverkehr aber einen Mehrverbrauch von mindestens zehn Prozent", betonte Burkhard Ernst, Sprecher des Forum Mobilität Freiheit Umwelt (MFU), einem Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem Automobilsektor. Damit würde sich über den gesamten Verkehr eine Erhöhung der Treibhausgase ums sechs Prozent für 2014 und für 2025 sogar um acht Prozent ergeben.

Grüne: Tempo 30 rettet Menschenleben und spart Lärm

"Der wichtigste Grund für Tempo 30-Zonen ist noch immer die Erhöhung der Verkehrssicherheit", erläutert  Rüdiger Maresch, Verkehrssprecher der Grünen Wien. "Würde in allen Wohnvierteln in Wien wieder Tempo 50 eingeführt werden, so würde dies mit Sicherheit eine Zunahme an toten und verletzten FußgängerInnen und RadfahrerInnen mit sich führen. Ob die FPÖ das verantworten kann?", fragt Maresch.