Wien

Öffis starten Testlauf: U2-Station als Paketstation

Um den Lkw-Verkehr für Zustellungen zu verringern, stellen die Wiener Linien ihren Platz unter einer U-Bahn-Trasse für Paketzusteller zur Verfügung.

Isabella Kubicek
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 Ein Fahrer der Firma Heavy Pedals sortiert die Pakete und startet mit seinem Lastenrad.
Ein Fahrer der Firma Heavy Pedals sortiert die Pakete und startet mit seinem Lastenrad.
Wiener Linien/Peres

Oberhalb fährt die lila Linie in die Station "Stadlau" ein, unter der Trasse befindet sich eine kaum genutzte Betonwüste. Und genau diese Fläche stellen die Wiener Linien ab heute, Montag, dem Paketzusteller DPD zur Verfügung. In einem mehrjährigen Pilotprojekt, begleitet von tbw research und der TU Wien, wird getestet, wie die umweltfreundliche Paketzustellung der Zukunft aussehen könnte.

Und so funktioniert's: Die Pakete werden früh morgens vom Paketzusteller zur U-Bahn-Station Stadlau am Hans-Mayr-Platz geliefert. Für diesen Testlauf wurde extra ein Container aufgestellt. Ein Fahrer der Firma Heavy Pedals sortiert sie entsprechend der geplanten Route in den Radcontainer und liefert sie mit einem Lastenrad an die Empfänger in der Umgebung aus. "Der Vorteil dieses Pilotprojektes liegt klar auf der Hand: Lastenfahrräder sparen jede Menge klimaschädliches CO2 ein und reduzieren zudem innerstädtischen LKW-Verkehr. Für solche zukunftsweisenden Projekte stellen wir sehr gerne unsere freien Flächen zur Verfügung. Denn die Klimakrise können wir nur bewältigen, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, so Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien über den Projektverlauf.

Dritter Testlauf für die Verkehrsbetriebe

Es ist der bereits dritte Testlauf von "RemiHub". Im ersten im November 2019 wurde ausgehend von der Straßenbahn-Remise Kagran Essen an Kindergärten und Schulen geliefert. Im zweiten Testlauf wurden gemeinsam mit DPD Pakete von der Busgarage Ottakring aus verteilt.

"Für Wiens Weg zur Klima-Musterstadt sind die Öffis natürlich der zentrale Player, aber wir müssen auch beim Zustellverkehr ansetzen und LKW-Fahrten reduzieren. Wir wollen in unserer Stadt eine klimafreundliche Paketzustellung forcieren, und dabei ist die Nutzung von Öffi-Flächen, die tagsüber nicht verwendet werden, ein guter Ansatz", erklärt Umwelt- und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

"Unsere Lastenräder haben viele Vorteile: Sie machen keinen Lärm, stoßen kein klimaschädliches CO2 aus und brauchen im Stadtverkehr wenig Platz", ergänzt Florian Weber, Geschäftsführer von Heavy Pedals. "Wir sind laufend auf der Suche nach innovativen Zustell-Konzepten. Es freut uns, am Ausbau von weiteren Lösungen für die urbane Logistikstruktur mitwirken zu können und sind mit den bisherigen Testläufen sehr zufrieden", so Daniel Neumann, Geschäftsführer von Gebrüder Weiss Paketdienst GmbH, dem größten Gesellschafter von DPD Austria.

Über das Forschungsprojekt "RemiHub"

RemiHub ist ein Forschungsprojekt der tbw research und der TU Wien gemeinsam mit den Wiener Linien und Heavy Pedals. Es untersucht, wie zentrale Öffi-Flächen künftig für die städtische Paketzustellung genutzt werden können. Die gewonnenen Daten werden von der TU Wien gemeinsam mit dem Projektinitiator tbw research ausgewertet, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten.

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