Oberösterreich

Teuerung – "Beim Fortgehen findet man kein Taxi mehr"

Sie leiden wie sonst fast keine Branche: Die Taxibetreiber. Ein Betroffener aus OÖ erzählt von den "massiven" Problemen, die man derzeit hat.

Peter Reidinger
Taxibetreiber Gunter Mayrhofer schildert die derzeitigen Probleme in der Branche.
Taxibetreiber Gunter Mayrhofer schildert die derzeitigen Probleme in der Branche.
iStock, WKOÖ

Gunter Mayrhofer ist seit 30 Jahren in der Taxibranche. Er hat in Steyr ein Taxiunternehmen, kennt die Branche also seit Jahrzehnten. Im Gespräch mit "Heute" schildert er die derzeitige Ausnahmesituation, sagt, dass er so etwas noch nie erlebt habe. "Das ist völlig neu, so etwas gab es bisher überhaupt nicht".

Was belastet ihn und die Kollegen am meisten derzeit? "Es sind nicht nur die Spritpreise allein, obwohl das ein wichtiger Anteil an den Gesamtkosten in der Transportbranche ist". Diese hätten sich um 60 Prozent erhöht. "Es gibt aber noch viele weitere Probleme", so Mayrhofer, der in der WKOÖ der Branchensprecher ist.

Kein Personal mehr da

So gebe es derzeit fast keine Autos am Markt. "Früher gab es einen Flottenrabatt, das waren bis zu 30 Prozent. Das fällt komplett weg". Man müsse froh sein, wenn man überhaupt ein Auto kaufen kann. Und: "Auch die Instandhaltung der Fahrzeuge ist teurer".

"Geschäft wäre nach der Pandemie wieder angesprungen, aber die Leute sind nicht da"

Weiteres Problem ist das Personal. "Das Geschäft wäre nach der Pandemie wieder angesprungen, aber die Leute sind nicht da". Man habe massive Probleme damit, dass viele Unternehmen einfach keine Nachfolger finden würden.

Preis pro Kilometer angestiegen

Die Folgen sind dramatisch: "In vielen Gebieten findet man beim Fortgehen jetzt schon kein Taxi mehr", so Mayrhofer. "Was fehlt sind Einspringer, Fahrer, die sagen, sie fahren am Wochenende". Konsequenz: "Viele fahren dann halt nur noch mit zwei Autos statt mit fünf, das wirkt sich natürlich beträchtlich aus".

Die Preise würden natürlich auch steigen. Am Land hätte früher, so Mayrhofer, der gefahrene Kilometer 1,20 Euro gekostet, nun liegt man bei 1,50 Euro.

Immer mehr Branchen leiden heftig unter den Preisanstiegen, so sagten zuletzt auch Blumenhändler, die Preise müssten eigentlich drei Mal so hoch sein (mehr hier).

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