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Teuerung: Österreicher nehmen nun Kredite für Essen auf

Die Teuerungswelle im Land nimmt dramatische Ausmaße an. Manche Österreicher trifft sie so hart, dass sie sogar Kredite für Lebensmittel aufnehmen.

Nicolas Kubrak
Die Teuerungswelle nimmt dramatische Ausmaße na. Immer mehr Menschen nehmen Kredite für Lebensmittel auf. 
Die Teuerungswelle nimmt dramatische Ausmaße na. Immer mehr Menschen nehmen Kredite für Lebensmittel auf. 
Getty Images/iStockphoto

Mit jeder Woche verschärft sich die Teuerungskrise im Land. Das Leben wird in allen Aspekten teurer, eine Entspannung scheint in weiter Ferne zu sein. Immer mehr Menschen stehen vor einem finanziellen Kollaps, können sich immer weniger leisten. "Wir merken schon, dass viele mit ihrem Einkommen nicht mehr auslangen", sagt Michaela Puhr von der burgenländischen Servicestelle für Schuldner gegenüber dem "Kurier".

Mietrückstände, Zahlungsprobleme

Stark betroffen seien vor allem Personen zwischen 18 und 25 Jahren nach Abschluss der Berufsausbildung sowie Über-50-Jährige. Bei der Servicestelle würden sich oftmals Menschen mit Mietrückständen oder Zahlungsproblemen bei den Betriebskosten melden. Die Berater der Servicestelle betreuen unselbstständig Erwerbstätige, Selbstständige werden von der Wirtschaftskammer und Landwirte von der Bauernkammer beraten.

Lebensmittel unleistbar: Kredite für Essen 

Puhr, die ihren Job seit 18 Jahren ausführt, hat nun ein neues Phänomen entdeckt. "Die Leute nehmen jetzt oft 300-Euro-Kredite auf. Wenn wir dann nach dem Grund fragen, heißt es, zum Kauf von Lebensmitteln", sagt sie zum Kurier. Dazu würden noch "klassische Konsumschulden", wie etwas Ratenzahlungen für hochpreisige Produkte, dazukommen. Puhr schildert gegenüber der Tagezeitung, dass immer mehr Menschen Kredite deshalb aufnehmen, um über die Runden zu kommen.

"Schauen, wo man sparen kann"

Die hinzukommende Teuerungswelle würde die Situation für die Klienten nicht besser machen, so Puhr. Die burgenländische Servicestelle unterstützt auf mehrere Arten – etwa mit klassischer Beratung oder der Erstellung von Haushalts- und Einnahmen/Ausgaben-Rechnungen. Puhr: "Manche haben drei Unfall- und zwei Haushaltsversicherungen, obwohl nur eine zahlen würde. Wir schauen uns an, wo man sparen kann."

Bei Schulden im niedrigen Bereich werde angeboten, einen Ratenplan zu erstellen – so könne man Konkurse vermeiden. Auch für die schlimmsten Fälle sei man vorbereitet: Die Servicestelle betreut bei Privatkonkursen und ist bei Gerichtsprozessen anwesend.

Die Servicestelle für Schuldnerinnen und Schuldner in Eisenstadt ist für das Nordburgenland inklusive den Bezirk Oberpullendorf von Montag bis Freitag unter 057600/2149 erreichbar.

Für die drei südlichen Bezirke ist die Außenstelle in Oberwart zuständig, erreichbar unter  057600/ 4513 – schuldenberatung.at

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