Österreich-News

Theater und Museen – so wird nun Energie gespart

Um mehr Energie zu sparen, hat das Kulturministerium nun genaue Sparmaßnahmen in Theater und Museen festgelegt. Es gibt einen Katalog mit 13 Punkten.

Die Räumlichkeiten der Theater und Museen werden im kommenden Winter nur bis 19 Grad beheizt.
Die Räumlichkeiten der Theater und Museen werden im kommenden Winter nur bis 19 Grad beheizt.
Hans Leitner / First Look / picturedesk.com (Symbolbild)

Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport hat gemeinsam mit der Bundestheater Holding, den Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek sowie dem Museumsquartier einen 13 Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog erarbeitet, der in den kommenden Monaten beträchtliche Einsparungen im Energieverbrauch der Bundeskultureinrichtungen bewirken soll.

Unter anderem wird festgelegt, dass die Räumlichkeiten der Theater und Museen im kommenden Winter nur bis 19 Grad beheizt werden und im darauffolgenden Sommer nur bis 27 Grad gekühlt werden. Ausnahmen gibt es dort, wo aufgrund konservatorischer Notwendigkeiten oder Verpflichtungen in Leihverträgen andere Temperaturen notwendig sind.

Abschaltung ab 22 Uhr

Der Maßnahmenplan legt außerdem fest, dass die Betriebsdauer der Außenbeleuchtung der Häuser reduziert wird (Abschaltung ab 22 Uhr oder 30 Minuten nach Vorstellungsende) und dass Innenräume generell nur noch dann beleuchtet werden, wenn sie auch genutzt werden.

Weitere Punkte umfassen beispielsweise eine Überprüfung sämtlicher Fensterabdichtungen, interne Sensibilisierungsmaßnahmen, aber auch die Intensivierung von mittel- und langfristig wirkenden Maßnahmen im Bereich erneuerbarer Energien und – wo noch nicht vorhanden – die Erstellung von CO2-Bilanzen sowie die Einführung von Umweltzeichen.

"Müssen alle einen Beitrag leisten"

Die 13 Punkte des Maßnahmenkatalogs wurden von der von Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer einberufenen "Monitoringgruppe" erarbeitet, die seit Anfang September die aktuellen Entwicklungen auf dem Energiesektor und ihre Auswirkungen auf die Bundeskultureinrichtungen beobachtet.

"Ich danke den Bundeskultureinrichtungen für ihre Bereitschaft, mit diesem Maßnahmenplan als leuchtendes Beispiel für die gesamte Gesellschaft voranzugehen", so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. "Wir können und müssen alle einen Beitrag leisten, um die Auswirkungen der Energiekrise möglichst zu minimieren. Unsere Kultureinrichtungen sind Aushängeschilder der Republik, sowohl in Bezug auf die Kunst als auch, was ihre gesellschaftliche Wirkkraft angeht. Ich freue mich, dass die Häuser dieser Verantwortung nachkommen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Richtige tun."

"Der gemeinsam erarbeitete Maßnahmenkatalog ermöglicht es den Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek, die konkreten Zielwerte zur Reduktion des Energieverbrauchs effizient zu erreichen. Es liegt jetzt an uns allen, diese Vorgaben konsequent umzusetzen und so unseren wichtigen Beitrag zum Energiesparen zu leisten", so die Vorsitzende der Bundesmuseen-Konferenz und Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek Johanna Rachinger.

"Immer neue Herausforderungen"

"Aktives Energiemanagement wird bei den Österreichischen Bundestheatern seit vielen Jahren betrieben. Die aktuelle Lage erfordert ein Nachjustieren des bisherigen Weges. Wir begrüßen die Tatsache, dass die großen Kultureinrichtungen gemeinsame Maßnahmen setzen, um auch diese Krise zu bewältigen", so Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding.

"Globale Krisen stellen uns derzeit vor immer neue Herausforderungen. Wichtiger denn je sind gemeinsame Lösungsansätze, mit denen wir den Energieverbrauch im MuseumsQuartier deutlich reduzieren und damit den Betrieb in den Wintermonaten sicherstellen können. Als Kultureinrichtung haben wir auch eine Vorbildfunktion und setzen mit den Energiesparmaßnahmen ein Zeichen, um das Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen in unserer Gesellschaft zu stärken", so MQ-Direktorin Bettina Leidl.

Die Energiesparmaßnahmen im Überblick

1.
Raumtemperaturreduktion (Heizsaison)

Regelung der durchschnittlichen Raumtemperatur durch Reduktion der Vorlauftemperatur. Ausnahme: Konservatorische Auflagen für Depots und Ausstellungsräume oder Verpflichtungen aus Leihverträgen machen eine höhere Temperatur notwendig.

2.
<strong>Raumtemperaturerhöhung (Kühlsaison)</strong>

Innenraum-Maximaltemperaturen werden in klimatisierten Bereichen angehoben. Ausnahme: Konservatorische Auflagen für Depots und Ausstellungsräume oder Verpflichtungen aus Leihverträgen machen eine niedrigere Temperatur notwendig.

3.
<strong>Außenbeleuchtung</strong>

Abschaltung der Außenbeleuchtung bis 30 min nach Betriebsschluss (insb. Vorstellungs- oder Veranstaltungsende) bzw. ab 22 Uhr.

4.
<strong>Effizienzsteigerung der Beleuchtung</strong>

➤ großflächige Umstellung auf LED

➤ Bewegungsmelder

➤ Licht auf erforderliche Leuchtstärke

➤ Verkürzung der Beleuchtungsdauer bei Zeitschaltungen

5.
<strong>Innenbeleuchtung</strong>

Keine Beleuchtung zu Repräsentationszwecken.

6.
<strong>Lüftungsanlagen</strong>

Unter Berücksichtigung aller Anforderungen an die Luftqualität, insbesondere im Bereich der Covid-Prävention.

7.
<strong>Thermographie</strong>

Thermographie der Gebäude, um Kältebrücken zu identifizieren

8.
<strong>Fenster</strong>

Fensterabdichtung prüfen und verbessern

9.
<strong>Sanitäranlagen</strong>

Abschaltung von Untertisch-Warmwasserspeichern bzw. Durchlauferhitzern in Sanitäranlagen, Abschaltung in Bereichen ohne Publikumsverkehr.

10.
<strong>Energiequellen</strong>

➤ Evaluierung weiterer potenzieller Standorte für Photovoltaik-Anlagen

➤ Forcierung des Umstiegs auf eine regionale und erneuerbare Energieversorgung

➤ Ölheizungen substituieren

➤ Geothermie als Wärmequelle prüfen

11.
<strong>Sensibilisierungsmaßnahmen</strong>

➤ Bestellung von Energiebeauftragten

➤ Sensibilisierung der Mitarbeiter

➤ Kommunikation der Maßnahmen

12.
<strong>Erstellung von CO2-Bilanzen</strong>

Zur Ermittlung des energetischen Fußabdrucks wird jeder Betrieb eine CO2-Bilanz erstellen und Optimierungspotentiale benennen.

13.
<strong>Einführung des Umweltzeichens</strong>

2022 haben sich die Österreichischen Bundestheater an der Erstellung einer Richtlinie für Theater zur Erlangung des Österreichischen Umweltzeichens beteiligt. Bei den Bundesmuseen/ÖNB wurde die Zertifizierung nach dem Umweltzeichen in den meisten Häusern bereits abgeschlossen, in zwei Museen ist die Umsetzung noch im Gang. Für all jene Institutionen und Mieter am Areal des Museumsquartiers, die noch kein Umweltzeichen haben, werden aktiv Workshops angeboten.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage.</strong> Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in <em>"Heute"</em> ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. <a data-li-document-ref="120032997" href="https://www.heute.at/s/365-jahreskarte-finanzstadtrat-macht-preisansage-120032997">Das ganze Interview &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711"></a>
    24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage. Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in "Heute" ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. Das ganze Interview >>>
    Denise Auer