Kryptische Zahl

Thompson trug Shirt mit Häfn-Nummer von Terroristen

Über 500.000 Menschen waren beim Konzert in Zagreb dabei. Und wie immer setzte der Sänger ein umstrittenes Statement.
Heute Entertainment
06.07.2025, 11:23
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Der Auftritt von Marko Perković Thompson auf dem Hipodrom in Zagreb war nicht nur musikalisch laut – auch politisch setzte der kroatische Sänger erneut Zeichen. Vor mehreren hunderttausend Fans betrat er am Samstagabend die Bühne in einem T-Shirt mit der Nummer 03941158 – kein Zufall, sondern ein historisch brisantes Statement.

Diese achtstellige Zahl war die Häftlingsnummer von Zvonko Bušić, einem in den USA verurteilten kroatischen Nationalisten. Bušić hatte 1976 gemeinsam mit seiner Frau und Komplizen ein US-Passagierflugzeug entführt und eine Bombe in einem Schließfach in New York deponiert. Die Explosion kostete einen Polizisten das Leben. Bušić saß 32 Jahre in US-Haft, bevor er 2008 freikam und nach Kroatien zurückkehren durfte – eine Rückkehr, die in Teilen der kroatischen Gesellschaft bis heute umstritten glorifiziert wird.

Polizei dokumentierte alles

Dass Thompson nun mit Bušićs Häftlingsnummer auf dem Shirt die Bühne betrat, sorgte in sozialen Netzwerken für Diskussionen. Für viele war es eine offene Hommage an den verurteilten Attentäter, den Thompson bereits in der Vergangenheit wiederholt öffentlich würdigte. Im vergangenen Jahr hatte der Sänger etwa Bušićs Namen in Verbindung mit dem Lied "Duh ratnika" ("Der Geist des Kriegers") gepostet.

Thompsons Konzert war von massiver Polizeipräsenz begleitet. Medienberichten zufolge waren bis zu einer halben Million Fans vor Ort, aus dem ganzen Land und dem Ausland angereist. Auch mehrere Regierungsmitglieder nahmen an dem Mega-Event teil. Der Sänger nutzte die Bühne nicht nur für Musik, sondern auch für politische und religiöse Botschaften: Er sprach von christlichen Werten, Patriotismus und forderte die Rückbesinnung auf "kroatische Wurzeln".

Ob es für die Kleiderwahl oder mögliche politische Botschaften Konsequenzen geben wird, bleibt abzuwarten. Die Behörden hatten im Vorfeld angekündigt, potenziell strafbare Inhalte zu dokumentieren und zu analysieren.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 06.07.2025, 12:09, 06.07.2025, 11:23
Mehr zum Thema