Haustiere

Nach Tod der Mutti sollten Babykatzen erschlagen werden

Haben Österreicher kein Herz für Kätzchen? Nach dem Fall in Ottakring, werden jetzt drei Waisen bei der Pfotenhilfe mit dem Fläschen großgezogen.

Christine Kaltenecker
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Die Frühjahrskätzchen haben in Österreich offenbar keinen besonders großen Stellenwert.
Die Frühjahrskätzchen haben in Österreich offenbar keinen besonders großen Stellenwert.
©Pfotenhilfe

Im niederösterreichischen Altlengbach wurde ein Hund grausam ertränkt. In Ottakring wurden zwei Jungkatzen einfach auf offener Straße ausgesetzt und der jüngste Fall aus Oberösterreich zeugt ebenfalls von großer Grausamkeit gegenüber anderer Lebewesen: Im Bezirk Braunau war eine Katzenmutti tödlich verunglückt und als Nachbarn erbärmliche Schreie des Nachwuchses aus einem Schuppen hörten und den Halter informierten, war die Antwort: "Daschlogt's es hoid".

Pfotenhilfe zieht Waisen auf

"Diese Aussage ist nicht nur extrem schockierend, sie zeigt auch, dass dies dort nicht zum ersten Mal vorgekommen sein dürfte. Zuerst die Kastrationspflicht nicht einhalten und dann die Babys erschlagen wollen, das schlägt wirklich dem Fass den Boden aus! Wir haben den Fall daher auch umgehend der Behörde gemeldet", sagt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. "Zudem handelt es sich bei 'mutwilliger Tötung' gemäß §222 Strafgesetzbuch um ein Delikt, für das zwei Jahre Freiheitsstrafe drohen - genau wie bei dem ermordeten Hund in Altlengbach. Das dürfte manchen Menschen noch nicht bewusst sein."

Mahlzeit!
Mahlzeit!
©Pfotenhilfe

Die schockierten Finder der erst ein paar Tage alten Kätzchen brachten die Kleinen natürlich sofort auf den Tierschutzhof Pfotenhilfe, wo sie nun gewärmt und stündlich mit dem Fläschchen gefüttert werden. Die drei Buben werden von Johanna Stadler selbst aufgezogen, bis sie alt genug für eine Adoption sind und erhielten in Gedenken an den am Sonntag tödlich verunglückten Willi Resetarits die Namen "Willi", "Ostbahn" und "Kurti".

Mit Nachdruck

Die Pfotenhilfe fordert jetzt Justizministerin Alma Zadic mit Nachdruck auf, den Strafrahmen für Tierquälerei schnellstmöglich auf drei Jahre anzuheben. "Denn Tierquälerei und -mord wird von der Bevölkerung sicher nicht als Bagatelldelikt empfunden und muss daher von der Politik und den Behörden endlich ernst genommen werden", so Stadler abschließend.

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