Haustiere

Studentin entwirft Sextoy-Kollektion für Kühe

Die Britin Ece Tan will mit ihren Kuh-Dildos und Euter-Massagegeräten zum Nachdenken anregen.

Die kontroverse Sextoy-Kollektion von Designerin Ece Tan soll zum Denken anregen.
Die kontroverse Sextoy-Kollektion von Designerin Ece Tan soll zum Denken anregen.
Ece Tan©Happy Cow

Ein Besamungsdildo, ein Eutermassagegerät und ein tierärztlicher Untersuchungshandschuh mit Noppen: Das sind Teile von Happy Cow, einer Sextoy-Kollektion für Kühe, die von Ece Tan entworfen wurde. Die britische Designerin ist Absolventin der Central Saint Martins in London. Die Silikon- und Latexobjekte sind das Ergebnis einer Verschmelzung von Sexspielzeug für Menschen und Geräten, die in landwirtschaftlichen Betrieben verwendet werden. Ziel sei, Tieren bei Verfahren wie dem Melken und der künstlichen Befruchtung Lust zu bereiten.

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    Die besonderen Spielzeuge der Britin Ece Tan sollen zum Denken anregen. Alle diese Produkte gibt es prinzipiell in der Landwirtschaft - doch weniger angenehm.
    Die besonderen Spielzeuge der Britin Ece Tan sollen zum Denken anregen. Alle diese Produkte gibt es prinzipiell in der Landwirtschaft - doch weniger angenehm.
    Happy Cow©Ece Tan

    Kontrovers?

    Die drei Produkte wurden entwickelt, um routinemäßige Praktiken in der Milchwirtschaft wie Melken und künstliche Besamung für die Kühe angenehmer zu gestalten. Jeder der Gegenstände basiert auf einem Verfahren, dem die Kühe in einem typischen Milchviehbetrieb unterzogen werden, und dem entsprechenden Werkzeug, das dabei benötigt wird.

    Tan sagt, dass die Toys nicht für den tatsächlichen Gebrauch gedacht seien, sondern als "humorvolle Provokation" dienen sollten. Verbraucher würden so an die Bandbreite der Gefühle erinnert, die Tiere empfinden können. Sie wolle außerdem, dass der Status von Nutztieren neu überdenkt wird. "Vergnügen wurde oft als eine Erfahrung betrachtet, die dem Menschen vorbehalten ist. Dabei können auch Tiere sexuelle Lust empfinden", so Tan in einem Statement.

    Nicht neu, nur angenehmer

    "Gäbe es diese Produkte wirklich, könnte das die teils fraglichen Praktiken der industriellen Landwirtschaft rechtfertigen oder sie gar zum Trend machen", relativiert Tan. "Ich könnte mir vorstellen, dass ein neues Etikett mit der Aufschrift 'Zertifizierte Genusslandwirtschaft' auf Nahrungsmitteln die Schuldgefühle der Menschen lindern könnte". Es sei eine ethische Zwickmühle: "Andererseits gibts diese Praktiken bereits. Wenn wir also so weitermachen wie bisher, können wir sie auch einfach angenehmer machen", sagt sie weiter. Wo sie recht hat...