Wildtiere

Verschläft dieses niedliche Tier die Paarungszeit?

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Klimawandel vor allem die Arktischen Ziesel  beeinträchtig. Die Männchen verschlafen die Paarungszeit. 

Christine Kaltenecker
Das Arktische Eichhörnchen, oder der Arktische Ziesel hat ein besonderes Problem durch den Klimawandel. 
Das Arktische Eichhörnchen, oder der Arktische Ziesel hat ein besonderes Problem durch den Klimawandel. 
Michael Nolan / robertharding / picturedesk.com

Obwohl der Arktische Ziesel, auch Arktisches Eichhörnchen genannt, vergleichsweise ein sehr entspanntes Leben führt, da er acht Monate des Jahres einfach verschläft, macht ihm der Klimawandel doch zu schaffen. Die Veränderungen des Permafrost-Bodens sorgen dafür, dass die Weibchen schon für Nachwuchs sorgen möchten, doch die Männchen noch im Winterschlaf dösen. Eine Studie der University of Alaska Fairbanks erforschte dieses Phänomen in einem Zeitraum von 25 Jahren. 

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    Das Arktische Eichhörnchen kommt in Sibirien, Alaska und dem nördlichen Kanada vor. 
    Das Arktische Eichhörnchen kommt in Sibirien, Alaska und dem nördlichen Kanada vor.
    Michael Nolan / robertharding / picturedesk.com

    Frozen Hörnchen

    Das harte Leben in der Kälte macht dem Arktischen Eichhörnchen im Prinzip gar nichts aus, denn sie verfügen über eine besondere Eigenschaft: Bei acht Monaten Winterschlaf kühlen sie ihre Körpertemperatur auf minus drei Grad runter. Von allen Säugetieren schafft es nur der Ziesel, dass bei einer solch niedrigen Temperatur keine Eiskristalle im Körper und Blut entstehen, da er besondere Proteine bildet. 

    Die Bodentemperatur stieg seit Beginn der Studie alle zehn Jahre um etwa zwei Grad an, was dazu führte, dass sich der Schlaf-Wach-Rhythmus der Ziesel verzögert. Pro Dekade etwa um 15 Tage werfen sie ihre innere Heizung später an und wachen früher auf. Kurioserweise allerdings nur die Mädchen.

    Sensible Mädels

    Offensichtlich reagieren die Weibchen wesentlich sensibler auf die veränderten Temperaturen, die von den Männchen, so scheint es, gar nicht wahrgenommen werden. Laut den Wissenschaftlern sei aufgrund der Tatsache, dass sich die Weibchen schon früher bereit für die Fortpflanzung zeigen, die Männchen aber noch im Träumeland verharren, die Populationsdynamik gestört. Man könnte jetzt meinen, dass sich die Weibchen einfach geduldiger zeigen sollen, doch ihre Paarungsbereitschaft besteht nur zu einem sehr überschaubaren Zeitraum. 

    Denkt man dieses Problem zu Ende, kommen natürlich wesentlich weniger Ziesel zur Welt und die gesamte Zahl beginnt zu schrumpfen.