Österreich

Wie konnten tote Kühe tagelang im Dreck liegen?

In einem Stall in der Kärntner Gemeinde Hüttenberg wurden drei tote Rinder gefunden. Vier Pfoten fordert eine vollständige Aufklärung.

Heute Redaktion
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Wie "heute.at" ausführlich berichtete, besteht in einem Kärntner Landwirtschaftsbetrieb der Verdacht auf Tierquälerei. Drei Rinder wurden tot in einem verdreckten Stall vorgefunden. Es wird vermutet, dass die Tiere verhungert sind. Behörden ermitteln bereits und müssen nun feststellen, was an dem Hof passiert war.

"Vier Pfoten verlangt im Fall der verendeten Kühe im Bezirk St. Veit in Kärnten Aufklärung. Die Stellungnahme des zuständigen Landesveterinärs, nach denen der Vorfall 'sicher nichts Abartiges' ist, ist inakzeptabel und zynisch", so die Tierschutzorganisation in einer Stellungnahme am Dienstag.

Außerdem fragt sich Kampagnenleiterin Martina Pluda, wie es normal sein könne, wenn Kühe tagelang tot im Dreck liegen. Immerhin sei laut Tierschutzgesetz jeder Landwirt verpflichtet, seine Tiere im Stall täglich mindestens einmal zu kontrollieren und zu versorgen. Abgesehen davon seien Tierkadaver bei der Tierkörperentsorgung abzugeben, da Seuchengefahr bestehe, wenn die Rinder im Stall verwesen.

Pluda stellt zudem in Frage, weshalb die Tiere auf den Bildern so abgemagert aussehen, wenn sie nicht verhungert sind. "Die Erklärung des Veterinärs, 'weil sie auf dem Bild seit 14 Tagen tot waren', erscheint uns sehr fragwürdig", so Pluda.

Aufregung um zu wenige Kontrollen

Auch der Verein Pfotenhilfe hat mittlerweile auf den rätselhaften Fall regiert. In einer Aussendung fordert die Organisation Tierschutzministerin Hartinger-Klein auf, die Kontrollverordnung zu verschärfen.

"Die FPÖ hat im Wahlkampf immer wieder das Bundestierschutzgesetz kritisiert. Jetzt hat sie in Person von Ministerin Hartinger-Klein das Tierschutzressort in der Hand und muss auf Worte Taten folgen lassen. Kontrollen in der Landwirtschaft alle 50 Jahre und überhaupt keine in Privathaushalten zu verordnen, macht das Gesetz zum zahnlosen Papiertiger", so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler, die sich eine jährliche Kontrolle wünsche.



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