Fátima Bosch aus Mexiko trägt den Titel "Miss Universe", doch die Freude hält nicht lange. Kaum ist die Krone vergeben, prasseln schwere Vorwürfe auf sie ein.
Fans schreiben unter ihren Fotos Wörter wie "Betrug" und "Korruption". Viele glauben, sie habe den Sieg nicht fair gewonnen.
Auslöser ist ein millionenschwerer Pipelinevertrag des staatlichen Ölkonzerns Pemex an ein Energieunternehmen aus Mexiko. Dessen Eigentümer ist "Miss Universe"-Chef Raúl Rocha. Ausgerechnet Fátimas Vater soll bei Pemex eine hohe Position haben. Für Kritiker wirkt die Verbindung auffällig.
Rocha betont, bei der Vergabe sei alles korrekt abgelaufen. Der volle Betrag des Auftrags sei noch nicht gezahlt worden. Dennoch bleibt der Verdacht bestehen. Viele vermuten, Bosch sei nach einem öffentlichen Streit mit dem thailändischen Schönheitschef Nawat Itsaragrisil sogar erst recht zur Siegerin gemacht worden, um das beschädigte Image der Veranstaltung zu retten.
Laut der Zeitung "Reforma" wird gegen Rocha wegen möglicher Verbindungen zu einem kriminellen Netzwerk ermittelt. Auch "Miss Universe"-Miteigentümerin Anne Jakrajutatip steht wegen Betrugsvorwürfen unter Druck und soll das Land verlassen haben.
Die Folgen sind international spürbar. Zwei Juroren traten zurück, Frankreich will keine Kandidatin mehr schicken und die fünftplatzierte Miss Elfenbeinküste gab ihren Titel ab. Rocha zieht nun selbst Konsequenzen und sagt: "Ich habe es satt. Ich bin all das Gerede so leid".