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Todkranker Hund erhält Blutspende und überlebt

Ein zweijährige Hund wurde mit Blutungen ins Berner Tierspital eingeliefert. Dass er noch lebt, verdankt er einer Blutspende!

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Der Vierbeiner Koba hätte ohne der Bluttransfusion nicht überlebt.
Der Vierbeiner Koba hätte ohne der Bluttransfusion nicht überlebt.
Lea P./20 Minuten

Koba ist für gewöhnlich ein lebhafter und verspielter Hund. Kommen Lea P. oder ihr Freund zur Tür herein, ist der zweijährige Akita-Malinois-Mischling ganz aus dem Häuschen, jault vor Freude und springt auf und ab. Ende letzter Woche änderte sich sein Verhalten aber drastisch. "Er war immer müde und hat fast nur noch geschlafen", erzählt Lea P. Als in der Nacht auf Samstag dann auch noch Blut aus Kobas Nase, Ohren und Augen trat, brachten die beiden Halter ihren geliebten Vierbeiner notfallmäßig ins Berner Tierspital.

"Auch Hunde und Katzen haben verschiedene Blutgruppen, die – wie beim Menschen auch – nicht alle untereinander kompatibel sind."

Chemotherapie und Blutspende

Kobas Blutbild ergab, dass sein Blutplättchen-Spiegel in den Keller gesunken war. "Die Ärztin meinte, dass höchstwahrscheinlich eine Autoimmunerkrankung der Auslöser dafür sei", sagt Lea. Das Klinikpersonal entschied sich für eine Bluttransfusion. Da es sich um Frischblut handeln musste, telefonierten Lea P. und ihr Freund noch in der Nacht im Bekanntenkreis herum – und fanden schließlich eine Freundin, die ihre Hündin am darauffolgenden Morgen zur Blutspende in die Kleintierklinik brachte. "Ohne Bluttransfusion wäre Koba wohl gestorben", meint die 27-jährige Studentin. Daneben sei er einer Chemotherapie unterzogen worden.

Transfusion von Frischblut und Chemo-Medikamente

Laut dem ärztlichen Befund lag beim jungen Hund eine sogenannte Thrombozytopenie vor: Eine Erkrankung, bei der zu wenig Blutplättchen (Thrombozyten) vorhanden sind und von der laut Studien zwischen 1,5 und fünf Prozent aller Hunde betroffen sind. Unterschreitet die Anzahl der Thrombozyten einen Grenzwert, kann es wie in Kobas Fall zu Spontanblutungen kommen. "Die Tiere brauchen dann absolute Ruhe, bis die Blutplättchen wieder über diesen gefährlichen Grenzwert sind", erklärt Katja Adamik, Leiterin der Notfall- und Intensivmedizin im Tierspital Bern. Immunbedingte Thrombozytopenien werden grundsätzlich mit Kortison behandelt, wie die Veterinärmedizinerin weiter ausführt. Alternativ könne auch ein bestimmtes Chemotherapeutikum verabreicht werden, das die Zahl der Blutplättchen wieder ansteigen lasse. Demselben Ziel dient auch die Transfusion von Frischblut.

Zustand deutlich verbessert

Zwar befindet sich Koba noch immer im Berner Tierspital, doch habe sich sein Zustand deutlich verbessert, sagt Halterin Lea P. Im Rahmen der Immunbehandlung benötige er allerdings weiterhin Medikamente – und die sind teuer. Über ein Crowdfunding sammeln P. und ihr Freund deshalb Geld: "Allein können wir uns die Behandlung nicht annähernd leisten." Weiter sei denkbar, dass er weitere Bluttransfusionen brauchen wird. "Wir haben daher vorsorglich eine Liste mit potenziellen Spendern angelegt."

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    Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
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