Wien

Gutachten des Grauens – 20-Jährige zu Tode vergewaltigt

Schockierende Details am Donnerstag im Prozess um eine tödliche Vergewaltigung: Der psychiatrische Gutachter spricht am Wiener Landl von Folter! 

Christian Tomsits
Zu Tode vergewaltigte Frau: Der Angeklagte mit Anwältin Astrid Wagner
Zu Tode vergewaltigte Frau: Der Angeklagte mit Anwältin Astrid Wagner
Denise Auer

"Es ist schwer in Worte zu fassen", erklärte die gynäkologische Gutachterin am Donnerstag beim Prozess. So etwas "habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt", meinte ein weiterer Sachverständiger vor den verstörten Geschworenen zu den massiven Verletzungen, die zum qualvollen Tot einer 20-Jährigen in Wien-Floridsdorf geführt hatten. Wie "Heute" berichtete, sollen die beiden Angeklagten im Frühsommer des Jahres 2022 eine 20-jährige Wienerin zu Tode vergewaltigt haben.

Die Brutalität und der Sadismus der gemeinsamen Tat ließen den Gerichtspsychiater abschließend sogar von Folter sprechen, die zumindest einer der beiden Angeklagten auch noch "genossen" habe.

Gemeint war Manuel H. (31), der Mitbewohner des Erstangeklagten, der das 20-jährige Opfer laut Anklage zuerst vergewaltigt und anschließend mit Fabian W. (26) gemeinsam zu Tode misshandelt hatte. Er soll zu jener "speziellen Tätergruppe" gehören, die als "sadistische Psychopathen" bezeichnet werden können, warnte Dr. Hofmann.

Beide Männer waren laut den Ausführungen des Psychiaters zwar während der Tat zurechnungsfähig, seien aber schwer gestört und dadurch gefährlich. Er empfahl die Einsweisung beider Angeklagten in eine forensisch-psychiatrische Anstalt. Seit Montag war den zwei Männern im Alter von 31 und 26 Jahren am Wiener Landesgericht der Prozess gemacht worden. Die Urteile werden für Donnerstagnachmittag erwartet.

Der Erstangeklagte W. (26) hatte eine Beteiligung an dem Verbrechen bis zum Schluss bestritten. Die ausgewerteten DNA-Spuren widersprachen dieser Version vehement. Der Zweitangeklagte H. (31) hatte sich hingegen von Beginn an geständig gezeigt, wollte sich lediglich an entscheidende Details nicht mehr erinnern und schob seinen Steroid-Konsum als Ursache für die gezeigte Aggressivität vor. Auch dem widersprachen die Experten nun vor Gericht.

Erstmals vorgespielte Audioaufnahmen gaben am Donnerstag einen verstörenden Einblick in die Vorkommnisse der Tatnacht. Einer Freundin schickte der Wohnungsmieter (26) nach dem errechneten Todeszeitpunkt des Opfers noch genervt eine Voice-Nachricht aus Wien-Floridsdorf.

"Ich habe jetzt gerade keinen Kopf für dich, in meiner Wohnung ist alles voll Blut. Mein ganzes Bett ist voller Blut. Mein Couchtisch ist voller Blut. Mein Boden ist voller Blut. Sogar meine Soundbar ist voller Blut, Oida!"

Nicht nur durch diese vorgespielte Tonbandaufnahme werde eine "emotionale Kälte" sichtbar, stellte Gutachter Dr. Hofmann im Anschluss über den Erstangeklagten fest. Seit seiner Jugend leide der Integrationsschüler unter einer Nervenerkrankung, die ihn humpeln und zum Außenseiter werden ließ. Der 26-Jährige weise auch eine verminderte Intelligenz und fehlendes Mitgefühl auf.

Keine Reue – Urteile stehen noch aus

Beim Prozess-Auftakt hatte er keinerlei Reue gezeigt, behauptete gar, "in einen Sog des Bösen" geraten zu sein. In einem brisanten Brief nahm der 26-Jährige dann Abschied von seiner getöteten Freundin. "Hy Sami, ich weiß, dass du mich jetzt über alles hasst" – mit diesen Worten hatte der junge Mann sein Schreiben begonnen – "Heute"  wurde der Brief zugespielt und im Gerichtssaal sogar den Geschworenen vorgelesen. Für beide Männer gilt die Unschuldsvermutung

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